Heu-Überschuss im Seewinkel: Bauern suchen Abnehmer

Eine Gruppe von Männern unterschiedlichen Alters steht im Freien bei Sonnenuntergang.
Im Seewinkel und am Heideboden arbeiten Landwirte, Vereine und Behörden Hand in Hand für bedrohte Arten.

Zusammenfassung

  • Die Interessensgemeinschaften der Grundeigentümer (IGs) betreuen gemeinsam mit BERTA und der Landwirtschaftskammer über 14.470 Hektar Schutzflächen im Bezirk Neusiedl am See.
  • Ziel ist die Erhaltung wertvoller Lebensräume für geschützte Tier- und Pflanzenarten.
  • Beim jährlichen Koordinierungstreffen wurden neue Projekte vorgestellt, darunter die Erweiterung des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel.

Gelebter Naturschutz im Bezirk Neusiedl am See: Bei einem Koordinierungstreffen der Interessensgemeinschaften der Grundeigentümer (IGs) tauschten sich deren Vertreter mit der Burgenländischen Einrichtung zur Realisierung Technischer Agrarprojekte (BERTA) und der Landwirtschaftskammer Burgenland über aktuelle und künftige Projekte aus.

Gemeinsam betreuen die Organisationen über 14.470 Hektar ökologisch wertvolle Flächen – vom Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel über den Golser Kanal bis zur Parndorfer Platte und dem Heideboden. Ziel ist es, durch gezielte Bewirtschaftung von Äckern und Wiesen den Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten wie Ährenmaus, Feldhamster, Ziesel oder gefährdete Vogelarten zu erhalten.

Für 2025 konnte laut den Initiatoren ein wichtiger Erfolg erzielt werden: Nach langjährigen Bemühungen gelang es, zusätzliche Flächen in den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel einzubringen.

„Durch die gemeinsame Verhandlung für alle Grundeigentümer konnte wesentlich mehr erreicht werden“, erklärte Franz Traudtner, Obmann der IG Hansag.

Zu viel Heu auf den Flächen

Ein weiteres Thema war der Heuüberschuss auf den Schutzflächen. Aufgrund der feuchten Witterung fiel die Ernte heuer besonders groß aus. Matthias Preisinger von BERTA erklärte: „Es bräuchte mehr Tiere zur Verwertung vor Ort. Wir können aber gerne auch größere Mengen an Interessierte weitergeben.“

Auch von Seiten der Landwirtschaftskammer kam Lob für die enge Zusammenarbeit. LK-Vizepräsident Markus Falb-Meixner betonte: „Im Burgenland sind Naturschutz und Landwirtschaft kein Gegensatz, sondern arbeiten vorbildlich zusammen. Wichtig ist die Absicherung der Projekte auch in Zukunft mit den neuen Programmen der EU.“

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