Nach Entlassung: Früherer Chefjurist der Krages gewinnt Prozess vor Sozialgericht
Am 3. April 2017 wurde dem damaligen Chefjuristen der burgenländischen Krankenanstaltengesellschaft, Yalcin Duran, von Anwälten des Landes zwischen Tür und Angel mitgeteilt, „wissen Sie was? Sie sind hiermit entlassen“ – wie zuvor schon Krages-Geschäftsführer Rene Schnedl. Ihnen wurden dienstrechtliche „Verfehlungen und Unregelmäßigkeiten“ vorgeworfen. Beide haben vor dem Arbeits- und Sozialgericht Wiener Neustadt vor etwa eineinhalb Jahren dagegen geklagt – Duran hat nun gewonnen (bei Schnedl laufen noch Vergleichsgespräche mit dem Land).
Am Mittwoch wurde den Parteien das Urteil zugestellt, beide könnten berufen, das Urteil ist demnach noch nicht rechtskräftig.
150.000 Euro brutto
Die Entlassung Durans sei demnach zu Unrecht erfolgt, habe das Gericht festgestellt. Zuletzt ging es um einen Streitwert von rund 150.000 Euro brutto. Davon seien ihm 30.000 Euro schon zugesprochen worden, sagte Duran auf KURIER-Anfrage. Beim Rest müsse er noch warten, weil sein anzurechnendes Einkommen noch nicht feststehe – Duran arbeitet mittlerweile als selbstständiger Rechtsanwalt. Auch die im Prozess vorgebrachten Vorwürfe, aufgrund der Freundschaft Durans mit Schnedl seien Privates und Dienstliches vermischt worden, seien entkräftet: „Es war alles korrekt“, so Duran, der auch darauf hinweist, dass seine Entlohnung keineswegs zu hoch gewesen sei, sondern vom Gericht gar als „unterdurchschnittlich“ eingestuft worden sei.
Er selbst habe „kein großes Interesse“ gegen das Urteil zu berufen, bekundete Duran, er mache sich aber keine Illusionen über die Gegenseite und rechne „natürlich“ mit einer Berufung durch die Krages.
Thomas Orovits
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