Erfolgsgeschichten: Wo Familienbetriebe Weltmärkte erobern

2022 errichtete die Leier-Gruppe einen Standort in Zurndorf.
Von wegen Provinz. Im Bezirk Oberpullendorf haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zwei Familienbetriebe zu international agierenden Unternehmensgruppen entwickelt.
Unlängst wurde an beiden Standorten das Gründungsjahr gefeiert: in Horitschon 60 Jahre Leier-Gruppe und in Hochstraß 40 Jahre Becom Electronics.
Auffälligste Gemeinsamkeit: In beiden Fällen hat die nächste Generation die Führung der heute international tätigen Unternehmen übernommen und führt die Geschäfte erfolgreich fort. Darüber hinaus stehen sie für Innovation, Nachhaltigkeit und burgenländischen Unternehmergeist.
Michael Leier: Von Butter zu Beton
Die Erfolgsgeschichte der Leier-Gruppe begann 1965 mit einem kleinen Sparmarkt in Horitschon. Firmengründer Michael Leier erkannte früh das Potenzial von Beton und legte mit der Gründung einer Betonsteinproduktion den Grundstein für internationales Wachstum. Heute umfasst das Unternehmen rund 40 Standorte in sieben Ländern, darunter Ungarn, Polen, die Slowakei, Rumänien, Kroatien und die Ukraine.
- gegründet von Michael Leier 1965 als Spar-Markt in Horitschon,
- heute eine Unternehmensgruppe mit 2.800 Mitarbeitern,
- 40 Werken in sieben Ländern Europas und
- einem Jahresumsatz von 400 Millionen Euro.
Die Geschäftsführung blieb in der Familie, mit Matthias und Thomas Ebner ist die zweite und dritte Generation am Wort.
Der Gründer selbst bleibt präsent: Michael Leier ist nach wie vor regelmäßig in der Zentrale in Horitschon anzutreffen – und durfte natürlich auch bei der jüngsten Jubiläumsfeier nicht fehlen. „Stagnation“ kennt er nicht.

Firmengründer Michael Leier (re.) ist regelmäßig in der Zentrale in Horitschon anzutreffen.
Leier ist in vielen Bereichen aktiv: von Beton- und Ziegelprodukten über Kaminsysteme, Dachsteine und Fertigteile bis hin zu Autohandel, Metall- und Maschinenbau sowie Immobilien. Trotz Expansion bleibt das Familienunternehmen seiner burgenländischen Basis treu – mit einem klaren Bekenntnis zu Innovation und regionaler Verantwortung.
Becom: Von Hochstraß auf drei Kontinenten
Becom Electronics feierte das 40-jährige Bestehen vergangene Woche in der Zentrale in Hochstraß. Gegründet wurde das Unternehmen 1985 von Johann Bock, heute wird es von seinen Söhnen Roman und Johannes Bock geführt. Rund 600 Mitarbeiter sind an Standorten in Österreich, Ungarn, Deutschland, Asien und Nordamerika tätig. Das Unternehmen steht für modernste Industrieelektronik, Medizintechnik und Mobilitätslösungen – von der Entwicklung bis zur Serienfertigung.
- gegründet von Johann Bock im Jahr 1985 in Hochstraß,
- 100 Millionen Euro Umsatz,
- fünf Prozent Forschungs- und Entwicklungsquote,
- acht Standorte auf drei Kontinenten und fünf Ländern mit 600 Mitarbeitern.
Geschäftsführer heute sind die Söhne des Gründers, Roman und Johannes Bock.

Becom-Gründer Johann Bock (li.), seine Söhne Roman und Johannes (re.) mit Landesrat Leonhard Schneemann.
Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) betonte, dass Becom zeige, wie wirtschaftliche Spitzenleistung auch vom Mittelburgenland aus möglich sei. Entscheidend sei dabei die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. „Damit ist Becom weit mehr als ein erfolgreicher Betrieb, sondern ein Leuchtturm für Technologie, Ausbildung und Stabilität“, so der Landesrat.
Bei der Jubiläumsfeier in Hochstraß blickten die Geschäftsführer Roman und Johannes Bock auf vier Jahrzehnte Firmen- und Familiengeschichte zurück. Emotionaler Höhepunkt war der Auftritt von Firmengründer Johann Bock, der sich mit persönlichen Worten an Belegschaft und Partner richtete.
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