Erfolgsgeschichten: Wo Familienbetriebe Weltmärkte erobern

Ein Leier-Werk mit Windrad und Silos unter blauem Himmel mit Wolken.
Zwei mittelburgenländische Familienunternehmen feiern große Jubiläen – und zeigen, wie aus regionalen Ideen internationale Erfolgsgeschichten werden.

Von wegen Provinz. Im Bezirk Oberpullendorf haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zwei Familienbetriebe zu international agierenden Unternehmensgruppen entwickelt.

Unlängst wurde an beiden Standorten das Gründungsjahr gefeiert: in Horitschon 60 Jahre Leier-Gruppe und in Hochstraß 40 Jahre Becom Electronics.

Auffälligste Gemeinsamkeit: In beiden Fällen hat die nächste Generation die Führung der heute international tätigen Unternehmen übernommen und führt die Geschäfte erfolgreich fort. Darüber hinaus stehen sie für Innovation, Nachhaltigkeit und burgenländischen Unternehmergeist.

Michael Leier: Von Butter zu Beton

Die Erfolgsgeschichte der Leier-Gruppe begann 1965 mit einem kleinen Sparmarkt in Horitschon. Firmengründer Michael Leier erkannte früh das Potenzial von Beton und legte mit der Gründung einer Betonsteinproduktion den Grundstein für internationales Wachstum. Heute umfasst das Unternehmen rund 40 Standorte in sieben Ländern, darunter Ungarn, Polen, die Slowakei, Rumänien, Kroatien und die Ukraine.

Der Gründer selbst bleibt präsent: Michael Leier ist nach wie vor regelmäßig in der Zentrale in Horitschon anzutreffen – und durfte natürlich auch bei der jüngsten Jubiläumsfeier nicht fehlen. „Stagnation“ kennt er nicht.

Eine Gruppe von Personen, darunter ein älterer Herr im blauen Anzug, unterhält sich in einem hellen Raum.

Firmengründer Michael Leier (re.) ist regelmäßig in der Zentrale in Horitschon anzutreffen. 

Leier ist in vielen Bereichen aktiv: von Beton- und Ziegelprodukten über Kaminsysteme, Dachsteine und Fertigteile bis hin zu Autohandel, Metall- und Maschinenbau sowie Immobilien. Trotz Expansion bleibt das Familienunternehmen seiner burgenländischen Basis treu – mit einem klaren Bekenntnis zu Innovation und regionaler Verantwortung.

Becom: Von Hochstraß auf drei Kontinenten

Becom Electronics feierte das 40-jährige Bestehen vergangene Woche in der Zentrale in Hochstraß. Gegründet wurde das Unternehmen 1985 von Johann Bock, heute wird es von seinen Söhnen Roman und Johannes Bock geführt. Rund 600 Mitarbeiter sind an Standorten in Österreich, Ungarn, Deutschland, Asien und Nordamerika tätig. Das Unternehmen steht für modernste Industrieelektronik, Medizintechnik und Mobilitätslösungen – von der Entwicklung bis zur Serienfertigung.

Vier Männer stehen vor einer blauen Ballon-Dekoration mit der Zahl 40, einer hält eine Geschenkbox.

Becom-Gründer Johann Bock (li.), seine Söhne Roman und Johannes (re.) mit Landesrat Leonhard Schneemann.  

Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) betonte, dass Becom zeige, wie wirtschaftliche Spitzenleistung auch vom Mittelburgenland aus möglich sei. Entscheidend sei dabei die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. „Damit ist Becom weit mehr als ein erfolgreicher Betrieb, sondern ein Leuchtturm für Technologie, Ausbildung und Stabilität“, so der Landesrat.

Bei der Jubiläumsfeier in Hochstraß blickten die Geschäftsführer Roman und Johannes Bock auf vier Jahrzehnte Firmen- und Familiengeschichte zurück. Emotionaler Höhepunkt war der Auftritt von Firmengründer Johann Bock, der sich mit persönlichen Worten an Belegschaft und Partner richtete.

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