Keine Aufgabe für Ex-Rechnungshofchef im Land

Ein Verkehrsschild zeigt eine Fahrbahnverengung in 180 Metern an.
Andreas Mihalits wechselt in den Rechnungshof des Bundes

René Wenk und Andreas Mihalits tauschen zwar nicht den Arbeitsplatz, aber zumindest den Arbeitgeber.

Am Montag hat der 46-jährige gebürtige Oberösterreicher Wenk, zuvor Abteilungsleiter beim Bundesrechnungshof in Wien, offiziell das Amt des Landesrechnungshofdirektors in Eisenstadt übernommen.

Seinen Vorgänger im burgenländischen Landesrechnungshof, den 47-jährigen Nordburgenländer Mihalits, zieht es indes laut KURIER-Informationen nach Wien an den Bundesrechnungshof.

Mihalits soll im obersten Kontrollorgan der Republik die Leitung der Abteilung Öffentliche Abgaben übernehmen, nachdem er sich im Ausschreibungsverfahren gegen vier Mitbewerber durchgesetzt hat. Mihalits weilt noch auf Urlaub und war am Dienstag für keine Stellungnahme zu erreichen.

Wenks frühere Funktion, die Leitung der Abteilung Personal, Korruptionsprävention, Compliance, Risikomanagement, ist noch nicht nachbesetzt. Die Ausschreibung läuft noch bis kommenden Montag, das Monatsgehalt beträgt mindestens 4.900 Euro.

Mihalits‘ Salär ist nicht bekannt, aber gegenüber seinem Gehalt im Landesrechnungshof von zuletzt 7.970 Euro brutto wird er wohl gehörig Abstriche machen müssen. Für Wenk ist der Wechsel ins Burgenland hingegen ein massiver Aufstieg. Denn das Gehalt des Rechnungshofdirektors, der einem Dutzend Mitarbeitern vorsteht, wurde vom Landtag jüngst von knapp 8.000 Euro brutto auf 9.850 Euro angehoben – rechtzeitig zu Mihalits‘ Abschied; der Rechnungshofdirektor kann nur zehn Jahre im Amt bleiben.

Dass Mihalits in den Bundesrechnungshof mit 310 Mitarbeitern wechselt, ist auch ein Lehrstück darüber, dass Qualifikation im Burgenland nicht in der real existierenden Landesverfassung steht.

Mihalits hatte ein Rückkehrrecht in den Landesdienst, dort legte man aber offenbar keinen Wert auf seine allseits beglaubigte Expertise. Das Angebot des Landes gab ihm das schwarz auf weiß. Warum das Land mutwillig auf so viel Know-how verzichtet? Vielleicht waren es die vielen kritischen Rechnungshofberichte oder dass Mihalits auch SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) die Stirn geboten hat. Pech, dass Doskozil auch oberster Dienstherr im Land ist.

Aber das ist wohl zu einfach gedacht.

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