Juwelenräuber nach Coup im Ausland gefasst
Zum dritten Mal wurde der Juwelier Hohensteiner in der Eisenstädter Fußgängerzone im März des Vorjahrs Opfer eines brutalen Raubüberfalles. Die mutmaßlichen Täter, die der internationalen Verbrecherbande „Pink Panther“ vom Balkan angehören sollen, dürften nach einem weiteren Coup im deutschen Recklinghausen gefasst worden sein.
Wie der KURIER berichtete, waren am 7. März 2017 drei Männer mit einer Pistole und einer Axt in das Verkaufslokal des Juweliers Hohensteiner eingedrungen. Die Täter schlugen Vitrinen ein und suchten sich gezielt hochpreisige Uhren aus. Die Beute hatte einen Wert im sechsstelligen Eurobereich.
Während die Kriminalisten zunächst im Dunkeln tappten, kam ihnen der Zufall zu Hilfe. Nur wenige Wochen später, am 1. Juni, sollen die vier Männer einen Juwelier in Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen überfallen haben. Dort hatten fünf Serben Uhren im Wert von 380.000 Euro erbeutet.
DNA-Auswertung
Nach Ausschreibung eines europäischen Haftbefehls kamen die Ermittler dem Quartett auf die Spur. „Es gibt Material, wie DNA-Auswertungen, das die vier Serben schwer belastet“, sagt der Leiter der Staatsanwaltschaft (StA) Eisenstadt, Johann Fuchs, zum KURIER.
Bis die Männer wegen des Überfalles in der Eisenstädter Fuzo vor Gericht gestellt werden können, dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Die Serben im Alter zwischen 21 und 33 Jahren wurden in Deutschland für ihren Überfall in Recklinghausen im Februar zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Bei der StA Eisenstadt geht man davon aus, dass die vier Beschuldigten, die in Zusammenhang mit dem Überfall in Eisenstadt stehen dürften, erst ausgeliefert werden, wenn sie in Deutschland den Großteil ihrer Haftstrafen verbüßt haben.
Mitglieder der Pink-Panther-Bande haben schon 2005 beim Juwelier Hohensteiner zugeschlagen. Dabei wurde der 22-jährige Uhrmacher Bernd Riedl angeschossen. Er starb 2013 an den Folgen der Tat. Die Täter, drei Serben, erbeuten damals Uhren im Wert von 440.000 Euro.
Laut Martin Winckel vom Internationalen Juwelier-Warndienst mit Sitz in Deutschland haben die Raubüberfälle im Vorjahr generell abgenommen. „Was zu bemerken ist, ist aber die zunehmende Brutalität der Täter.“
„White Bears“
Drei Tage vor Weihnachten wurde der Juwelier Kröpfl in der Eisenstädter Fuzo zum Zielobjekt einer anderen international agierenden Juwelenbande, der „White Bears“ aus dem Baltikum. Während einer der Räuber mit einer Pistole die Verkäuferin bedrohte, schlug der andere mit der Axt die Vitrine mit den teuren Uhren ein. Die zwei Litauer im Alter von 24 und 30 Jahren wurden unmittelbar nach der Tat geschnappt. Wenige Stunden später wurden zwei mutmaßliche Beitragstäter, eine 25-Jährige und ein 40-Jähriger aus Litauen festgenommen.
Im Mai dürfte ihnen in Eisenstadt der Prozess gemacht werden. „Da will sich meine Mandantin auch bei den Opfern des Überfalles entschuldigen“, sagt der Verteidiger der 25-Jährigen, Nikolaus Mitrovits. Die bisher unbescholtene Frau sei laut Anwalt vollinhaltlich geständig.
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