Industrie in der Rezession: Schlechte Aussichten fürs zweite Halbjahr

Industrie in der Rezession: Schlechte Aussichten fürs zweite Halbjahr
Jedes vierte Unternehmen erwartet eine schlechte Wirtschaftslage in sechs Monaten. Befürchtet werden Rückgang bei Auslandsaufträgen und sinkende Verkaufspreise.

Die Stimmung in der burgenländischen Industrie bleibt angespannt, wie die aktuelle Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung (IV) und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland zeigt.

"De facto stehen wir am Beginn des dritten Rezessionsjahres", sagt Aniko Benkö, Geschäftsführerin der IV-Burgenland. Jedes vierte befragte Unternehmen rechnet in einem halben Jahr mit einer "schlechten" Wirtschaftslage. Diese pessimistische Einschätzung beruht auf mehreren Faktoren, darunter rückläufige Auslandsaufträge und sinkende Verkaufspreise.

  • Die aktuelle Geschäftslage wird von 42 Prozent der Unternehmen als gut, von 46 Prozent als durchschnittlich und von 12 Prozent als schlecht beurteilt. 
  • Besonders problematisch sind die Auslandsaufträge: 33 Prozent der Unternehmen berichten von schlechten Auftragseingängen aus dem Ausland, während nur 17 Prozent diese als gut bewerten.

In den kommenden Monaten erwartet die Mehrheit der befragten Unternehmen stabile oder sinkende Verkaufspreise. Nur 8 Prozent rechnen mit einem Anstieg, während 29 Prozent sinkende Preise prognostizieren. Die pessimistische Stimmung wird auch durch die Erwartungen zur Geschäftslage in sechs Monaten unterstrichen, wo lediglich 7 Prozent von einer guten Lage ausgehen.

Maßnahmen zur Wettbewerbsfähigkeit

Angesichts dieser trüben Aussichten fordert die IV-Burgenland dringend Maßnahmen zur Stärkung der heimischen Industrie. Aniko Benkö betont die Notwendigkeit, die Unternehmen zu entlasten: "Als Exportnation brauchen wir wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für unseren Standort."

Industrie in der Rezession: Schlechte Aussichten fürs zweite Halbjahr

Burgenland Industrieunternehmen sind optimistischer als es die Stimmung in Österreich ist.

Konkret verlangt sie eine Senkung der Steuer- und Abgabenquote sowie der Lohnnebenkosten. Zudem müsse die Bürokratie zurückgedrängt werden, wie es im Anfang Juli präsentierten Maßnahmenpaket "SOS Wohlstand" gefordert wurde.

An der Befragung nahmen 28 burgenländische Unternehmen mit etwa 3.500 Beschäftigten teil.

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