Im Landessüden geht es politisch heiß her

Im Landessüden geht es politisch heiß her
ÖVP-Bundesrat Hirczy (rechts) verlässt Stadtpolitik. Mit Vorwürfen gegen ihn habe das nichts zu tun

In der Gemeindepolitik war Bernhard Hirczy glücklos. Angetreten ist der Tischlermeister 2017 mit dem Anspruch, die Vorherrschaft der ÖVP in Jennersdorf fortzusetzen – sein Vorgänger Willi Thomas war 24 Jahre Stadtchef.

Stattdessen musste Hirczy das Amt an Reinhard Deutsch (Liste JES) abgeben und als Stadtrat in die zweite Reihe zurücktreten. Die ÖVP blieb mit 10 Mandaten zwar stärkste Fraktion im Gemeinderat, verlor aber fünf Sitze. Jetzt hat der 38-jährige ÖVP-Politiker seinen Rückzug aus allen kommunalpolitischen Ämtern verkündet. Als Bundesrat und Bezirksparteiobmann will er aber bleiben, wie Hirczy im KURIER-Gespräch sagt.

Mit den Vorwürfen gegen ihn habe sein Rückzug aus dem Rathaus aber nichts zu tun, so Hirczy.

JES und die SPÖ stoßen sich an einem Grundstückstausch zwischen Gemeinde und einem Landwirt im Jahr 2016, der erst jüngst ruchbar geworden sei.

Grundstücke getauscht

Hirczy war damals Vizebürgermeister und Geschäftsführer der abwickelnden „Wirtschaftsförderungsgesellschaft für die Gemeinde Jennersdorf GmbH“. JES-Bürgermeister Deutsch meint, es habe für den Tausch keinen Gemeinderatsbeschluss gegeben, zudem sei der Wert der Grundstücke nicht verhältnismäßig gewesen.

Hirczy weist die Vorwürfe zurück, es habe einen einstimmigen Beschluss des Stadtrates für den Tausch zwecks Hochwasserschutz gegeben und er habe alle Unterlagen vorgelegt. Hirczy: „Ich bin sehr entspannt“. Noch gibt es keine Anzeige gegen Hirczy, aber dass sich die anderen Parteien an die Justiz wenden, scheint nur eine Frage der Zeit.

Hirczy begründet seinen kommunalpolitischen Abschied damit, dass die Liste JES alle seine Vorschläge blockiere und er deshalb vor der 2022 anstehenden Kommunalwahl für einen Neustart Platz mache. Vizebürgermeisterin Gabriele Lechner wird wohl Spitzenkandidatin der ÖVP. Und Hirczy könnte 2025 noch einmal für den Landtag kandidieren, sagt er.

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