Haydn-Intendant Walter Reicher soll im Land gehalten werden

Haydn-Intendant Walter Reicher soll im Land gehalten werden
Seit 1988 verantwortet Walter Reicher die Haydn Festspiele, in seiner Zeit als Bundespräsident war auch Heinz Fischer zu Gast

Eigentlich müsste Walter Reicher in diesen Tagen hin- und hergerissen sein, fiele doch am Donnerstag der Startschuss für die Haydn Festspiele, die Reicher als Intendant seit 1988 verantwortet. Weil die international renommierten Festspiele, denen auch schon Bundespräsidenten die Ehre erwiesen haben, heuer aber sang- und klanglos ausfallen, hat der 60-jährige Musikmanager jetzt die Muße, die überfällige Herausgabe von Band 11 der Eisenstädter Haydn-Berichte zu finalisieren. Und dann?

Mit der Anfang des Jahres verkündeten Beilegung des jahrelangen, an mehreren Fronten geführten Streits zwischen Land und Esterhazy sind offenbar auch die Haydn Festspiele erledigt. Denn Esterhazy hat mittlerweile mit „Herbstgold“ ein eigenes Festival im Eisenstädter Schloss, und das Land wollte es nicht auf eine neuerliche Kraftprobe ankommen lassen. Dass die Haydn Festspiele als Bauernopfer für den Friedensschluss herhalten mussten, dementiert man im Büro des zuständigen Kulturlandesrates Hans Peter Doskozil (SPÖ) entschieden. Aber klar scheint, dass künftig Herbstgold als Haydn-Plattform glänzen soll.

Baldige Entscheidung

Wie es mit dem Verein hinter den Haydn Festspielen weitergeht, werde die aus Land, Freistadt Eisenstadt und Burgenland Tourismus bestehende Generalversammlung Anfang oder Mitte September entscheiden, heißt es. Wichtigste Aufgabe des Vereins war die Ausrichtung der alljährlichen Festspiele.

Reicher, dessen Vertrag bis Mitte 2020 läuft, hält sich zu seiner beruflichen Zukunft bedeckt, macht aber klar, dass er noch viel vorhat. Vielleicht auch an seiner bisherigen Wirkungsstätte, denn das Land möchte dem Vernehmen nach den internationalen Haydnexperten nicht verlieren.

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