Grüne: Reimon will wieder für die EU-Wahlen kandidieren
Die Politik verlagert sich zunehmend ins Internet. So war es wenig verwunderlich, dass der Grüne Nationalratsabgeordnete Michel Reimon seine neuerliche Kandidatur für die Wahl zum Europäischen Parlament auf Facebook ankündigte.
Eigentlich wollte sich der 52-jährige Nationalrat mit dem Ende dieser Legislaturperiode eine politische Auszeit nehmen. "Zumindest eine gewisse Zeit vollkommen ohne Politik ... das klang verlockend. Aber wenn rundherum die Welt brennt, kann ich als politisches Urviech nicht einfach wegsehen", erklärt er seinen Meinungsumschwung.
Zentrale Themen der anstehenden Nationalrats- und Europawahlen sind für Reimon Sicherheit und Teuerung. "Und wer, wenn nicht Grüne, sollen das aktiv aufgreifen und die Zusammenhänge benennen?", fragt er und kündigt an, dem Bundesvorstand und dem Bundeskongress eine neue inhaltliche Stoßrichtung vorzuschlagen. Denn die Probleme seien nicht getrennt zu sehen, sondern müssten auf europäischer Ebene angegangen werden.
Die Grünen seien zwar zuerst eine Umwelt- und Klimaschutzpartei, das allein reiche für eine Partei als Positionierung nicht aus. "Aus einem neutralen Land kommend, müssen wir ein Umdenken fordern: Das stärkste politische Werkzeug in Europa ist nicht die NATO, sondern die EU. Sie ist eine ökonomische Supermacht", schreibt Reimon. Als EU-Abgeordneter habe er bereits zu Themen wie Abhängigkeit von fossiler Energie und autoritären Regimen gearbeitet. "Klimaglück allein zu fordern, ist mir persönlich zu kurz gegriffen. Wir müssen uns breiter aufstellen."
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