Die Grünen, seit 2000 ununterbrochen im Landtag, stellen derzeit zwei Abgeordnete – die Eisenstädterin Petrik und den Willersdorfer Wolfgang Spitzmüller (54). Der Südburgenländer Spitzmüller war am Mittwoch nicht erreichbar. Nach übereinstimmenden Aussagen mehrerer Spitzenfunktionäre der Grünen überlege er derzeit noch, ob er 2025 noch einmal kandidiert.
Entscheidung im Oktober
Bei der kommenden Landtagswahl könnten die Grünen demnach mit ganz neuem Spitzenteam antreten.
Wie geht es nun weiter? Den ersten Abschied vollzieht Petrik bereits in knapp zwei Monaten. Am 7. Oktober findet in Eisenstadt die Landesversammlung der Grünen samt Wahl der Landesspitze statt. Petrik, seit 2012 Landessprecherin, tritt nicht mehr an. Wer ihr in dieser Funktion nachfolgt, wird die Partei Anfang 2025 wohl auch als Spitzenkandidat(in) in die Landtagswahl führen. Petrik selbst wollte am Mittwoch keine Namen nennen, betonte aber: „Ich habe eine Frau im Auge.“
Hört man sich bei den Grünen um, sollte das jemand mit politischer Erfahrung sein, der sich auch gegen politisch übermächtige Gegner zu behaupten weiß. So wie Anja Haider-Wallner (43), Klubchefin im seit jeher von der Volkspartei dominierten Eisenstädter Gemeinderat. „Ja, ich bewerbe mich“, sagt die Unternehmensberaterin zum KURIER.
Bis dato dürfte die umtriebige Mutter zweier Kinder die einzige Kandidatin sein. Was noch für Haider-Wallner spricht: Sie hat 2020 auf Platz 5 der Landesliste kandidiert, könnte also schon in der laufenden Legislaturperiode nachrücken, sollte Petrik einige Monate vor der Landtagswahl ihr Mandat zurücklegen. Die neue Spitzenkandidatin hätte so die Möglichkeit, den Landtag als Wahlkampfbühne zu nutzen.
Was macht Petrik nach der Politik? Die Pädagogin will an ihre früheren Tätigkeiten – Coaching, Beratung, Supervision – anknüpfen: „Ich möchte noch einmal die Perspektive wechseln.“ Das tat sie auch vor ihrem Einstieg in die Politik, als sie fast ein Jahr im Supermarkt, im Restaurant oder im Pflegeheim als Praktikantin jobbte.
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