Drei Ensembles in Neuberg, Eberau und Parndorf eröffnen mit Klassikern und Komödien die Bühne für einen Theatersommer fern der großen Häuser, aber nah am Publikum.
Premiere mit Jubiläum
In Neuberg wird gleich doppelt gefeiert: Die dortige Theatergruppe begeht heuer ihr 30-jähriges Bestandsjubiläum – und bringt dazu Carlo Goldonis Komödienklassiker „Der Diener zweier Herren“ auf die Bühne. Die Version, die ab 14. Juni vor dem Feuerwehrhaus Premiere feiert, wurde nicht nur auf die Bedürfnisse des mobilen Freiluftspielorts zugeschnitten, sondern auch sprachlich adaptiert: Burgenländisch-kroatische Passagen und zweisprachige Dialoge machen die Inszenierung zur Hommage an die regionale Vielfalt.
Regie führt – wie seit Jahren – Joseph Hartmann, der auch jugendliche Mitglieder der Truppe in Tanz- und Gesangseinlagen integriert hat. Robert Novakovits schrieb die zweisprachigen Passagen, eine Rolle wird sogar ausschließlich auf Burgenland-Kroatisch gesprochen. Die Spieltermine: 14. und 15. Juni (jeweils 18 Uhr) sowie 19. und 21. Juni (jeweils 20 Uhr). Zwei Stunden Theatervergnügen mit Pause sind garantiert – ein „Feuerwerk von Pointen und komischen Szenen“ wird versprochen.
„Grenzenlos“ in Eberau
Zeitgleich beginnt auch in Eberau der Reigen. Im Kutscherhof des Wasserschlosses inszeniert die Theatergruppe „Theater Grenzenlos“ unter der Leitung von Ida „Susi“ Gludovatz den Schwank „Der müde Theodor“. Die Vorlage stammt von M. Neal und M. Ferner, in der Neubearbeitung von Michael Gresch entfaltet sich ein Verwirrspiel rund um einen pensionierten Vater, eine Konzertbrosche und einen geheimen Kellnerjob.
Die Proben laufen bereits auf Hochtouren, das Ensemble ist mit bekannten Namen aus dem Ort und der Umgebung besetzt – darunter Reinhard Indrak, Wolfgang Gruber, Monika Holzinger und viele mehr. Premiere ist am Freitag, 13. Juni, weitere Termine sind am 14., 15., 20. und 21. Juni jeweils abends sowie am 12. Juni um 18:30 Uhr. Gespielt wird im romantischen Garten des Schlosses – bei Schlechtwetter gibt es Alternativen.
Im Zentrum steht hier wie so oft der Alltag mit all seinen kleinen und großen Missverständnissen – verpackt in pointierte Dialoge und köstliche Szenen, die das Publikum zwischen Rosenbüschen und Burgmauern zum Lachen bringen sollen. Die Schlosskulisse macht dabei einiges her – und verleiht der Handlung zusätzliche Tiefe.
Nestroy-Posse mit Gesang
In Parndorf schließlich darf man sich auf eine besondere Premiere freuen: Intendant Christian Spatzek bringt mit „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ eine Posse mit Gesang von Johann Nestroy auf den Kirchenplatz. Die Inszenierung startet am 3. Juli, weitere 15 Vorstellungen folgen bis 27. Juli jeweils Donnerstag bis Sonntag.
Neu ist heuer die Partnerschaft mit den Kultur-Betrieben Burgenland (KBB), die den Fortbestand des Theater Sommer Parndorf sichern soll. Spatzek, der erneut selbst auf der Bühne steht, hat ein Ensemble um sich versammelt, das neben bekannten Gesichtern wie Christoph Schobesberger und Anna Sophie Krenn auch musikalisch mit Frizz Fischer an der Spitze neue Akzente setzt.
Auch das Bühnenbild wurde aufwendig neu konzipiert, die Kostüme stammen wie gewohnt von Barbara Langbein. Dass Qualität auch im Laientheater ihren Platz hat, zeigen nicht nur die Darbietungen, sondern auch die professionelle Organisation im Hintergrund – von Regieassistenz bis Maskenbild.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil würdigt die Bedeutung des Theater Sommer Parndorf als „Teil der vielfältigen Kulturlandschaft“. Claudia Priber von den KBB ergänzt: „Der Theater Sommer Parndorf steht für das, was regionale Kultur im Burgenland so besonders macht: Leidenschaft, Qualität und starke Verwurzelung.“
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