Gänse locken Gäste in Scharen
Vor ein paar Jahren noch, sagt Burgenlands Tourismus-Direktor Hannes Anton, habe sich die Saison rund um den Neusiedler See Mitte September dem Ende zugeneigt. Heute sei das anders. Schuld ist die Gans, die – neben dem Storch – die Rolle des geheimen Wappentiers der Burgenländer einnimmt.
Zum achten Mal steht der Herbst in Pannonien unter dem Motto „Gans Burgenland“. Das Federvieh und auch der Wein sollen den Besucher nicht nur einen kulinarischen Festreigen bescheren – sie lassen auch die Touristiker jubeln. Zur Hochsaison des Federviehs widmen sich acht Genussfeste sowie über 20 Angebote vom Landesnorden bis in den -süden der Weidegans.
„Dazu steht eine Fülle von Veranstaltungen auf dem Programm, vom Gänsemarsch bis zur Kellerführung“, erklärt der Tourismus-Direktor gemeinsam mit dem zuständigen Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ) am Donnerstag bei der Ruine Landsee im Mittelburgenland.
„Mit diesen Maßnahmen haben wir wichtige Impulse gesetzt und es ist gelungen, die Zeit von Anfang Oktober bis weit in den Dezember hinein erkennbar zu beleben“, sagt Petschnig. „Attraktive Angebote über die Hauptsaisonen hinaus“ würden die Auslastung der Betriebe erhöhen und „die Tourismuswirtschaft insgesamt krisenfester machen“, ist der Landesrat überzeugt.
Eine der Festival-Gemeinden ist – neben Podersdorf, Oggau, Rust, Bad Sauerbrunn, der Vila Vita Pamhagen, Bad Tatzmannsdorf, St. Martin an der Raab – auch Markt St. Martin.
Zum 21. Mal dreht sich auch dieses Jahr rund um das Fest des Landes- und Ortspatron alles um den Heiligen Martin. 20 Vereine und Organisationen bereiten den Gästen mehrere Tage – und Nächte – hindurch ein buntes Programm. „Die Ruine Landsee (sie gehört zur Gemeinde Markt St. Martin, Anm.) ist dabei der Leuchtturm in der Region“, sagt Hannes Thiesz, Obmann des Martinivereins.
Rund um das „Bollwerk“ werden rund um den Martinstag unter anderem Kulturführungen geboten, auch ein Burschenkirtag, Ganslessen bei den Wirten der Ortschaft sowie der Martinkirtag mit mehr als 30 Ständen rund um die Kirche sind geplant. „Wichtig ist uns, die Martinstage nicht nur zu inszenieren, sondern auf den historischen Wurzeln aufzubereiten“, sagt Thiesz.
Auch wenn die Besucher in den Vorjahren – auch wegen der teilweise freien Eintritte – nicht exakt gezählt werden konnten, gehen die Experten von 30.000 bis 40.000 zusätzlichen Gästen rund um das Festival „Gans Burgenland“ aus. Einige von ihnen würden auch das Nächtigungsangebot nutzen. Rust, das an zwei Tagen 8.000 Besucher verzeichnete, sei 2018 „Spitzenreiter“ gewesen, sagt Hannes Anton.
Setzen auf Qualität
Die Gäste, die vor allem aus Ostösterreich, aber auch zusehends aus der Slowakei, Tschechien und vermehrt auch aus Ungarn kommen, würden vor allem auf Qualität setzen, sagt Petschnig.
Mit „Gans Burgenland“ könne man die Saison bis November ausdehnen. Ziel sei es, die Zahl der Gemeinden, die mit dem Burgenland-Tourismus für das Herbstfestival kooperieren, von derzeit acht auf 20 auszudehnen. Details zum Programm finden Sie unter gans.burgenland.info
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