FPÖ-Funktionär musste nach Posting gehen

FPÖ-Funktionär musste nach Posting gehen
Die FPÖ hat einen Funktionär weniger

„Wo ist das Problem“, hatte FPÖ-Funktionär Bernd Babitsch aus Pinkafeld angesichts eines rassistischen Postings seiner Gesinnungsfreunde aus dem oberösterreichischen Vöcklamarkt gemeint – am Mittwoch war er damit zum Problem für Burgenlands Blaue geworden und trat aus der FPÖ aus. „Hans Tschürtz (Landesparteichef, Anm.) und ich haben mit ihm geredet“, sagte FPÖ-Klubobmann Géza Molnár zum KURIER. Letztlich sei es dann der Entschluss von Babitsch gewesen, die Partei zu verlassen.

Damit dürfte der Funktionär, der bei der Kommunalwahl im vergangenen Herbst den Einzug in den Pinkafelder Gemeinderat verfehlte, aber vermutlich nur dem Ausschluss durch die FPÖ-Gremien zuvorgekommen sein, ließ Molnár durchblicken: „Es hätte sicher Konsequenzen gegeben“.

„Nicht auffällig“

Zur Vorgeschichte: Die FPÖ Vöcklamarkt hatte ein Bild einer einschlägigen deutschen Webseite geteilt, die den „Rassenschutz“ verherrlicht. „Schütze Deine Rasse, es ist das Blut Deiner Ahnen“, hatte es dort geheißen. Der FPÖ-ler aus dem Südburgenland kommentierte das so: „Und wo ist das Problem. Bei jeder seriösen Zucht von Tieren wird darauf geachtet, dass nichts vermischt wird.“ Man solle doch nicht wieder aus einer Mücke einen Elefanten machen, schloss der Funktionär.

Dass die Grüne Landessprecherin Regina Petrik und SJ-Landesvorsitzende Lejla Visnjic auf Schärfste protestierten, von einer „ungeheuerliche Entgleisung“ sprachen und die sofortige Distanzierung und Unterbindung solcher Postings verlangten, dürfte freilich weniger zum raschen Eingreifen der blauen Spitze geführt haben als der Umstand, dass Pinkafeld auch die Heimatgemeinde von FPÖ-Infrastrukturminister Norbert Hofer ist. Man kann wohl davon ausgehen, dass auch der Minister daran interessiert war, das leidige Thema rasch vom Tisch zu bekommen.

Was Babitsch geritten hat, kann man sich in der FPÖ nicht erklären. Er soll bisher nie auch nur ansatzweise auffällig gewesen sein, hieß es.

Thomas Orovits

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