Einstige Heilanstalt als Ziel Krimineller und Filmedreher

Einstige Heilanstalt als Ziel Krimineller und Filmedreher
Für die Überwachung wurde eine Securityfirma engagiert. Für das leer stehende Haus wird noch immer ein Käufer gesucht

Für Lungenkranke war das Haus am Hirschenstein bei Rechnitz (Bezirk Oberwart) ab den 1950er Jahren quasi erste Adresse. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde die einstige Heilanstalt dann in ein Pflegeheim umfunktioniert.

Obwohl das Gebäude seit 2012 leer steht, ist es dennoch ein Hotspot. Die Polizei wird immer wieder zu Einsätzen zu dem abgelegenen Haus gerufen.

Nicht nur Diebe, auch Neugierige zieht das verlassene Gebäude scheinbar immer wieder magisch an. Das belegen die jüngsten Fälle.

Erst dieser Tage wurde die einstige Heilanstalt zum Tatort: Laut Polizei haben bislang Unbekannte eine Fensterscheibe eingeschlagen und eine Tür aufgebrochen und sich so Zutritt verschafft.

DNA-Spuren gefunden

Auch eine Überwachungskamera wurde entwendet. „Wir haben DNA-Spuren gefunden, die werden jetzt ausgewertet“, sagt ein Sprecher der Landespolizeidirektion im Gespräch mit dem KURIER.

Zudem seien vier Personen - zwei männliche und zwei weibliche - vor dem Einbruch gesehen worden. Ob sie im Zusammenhang mit der Straftat stehen, sei aber noch unklar.

Besitzstörungsklage

Fünf Jugendliche mit Weizer Kennzeichen hatten sich am Montagabend zu dem „Geisterhaus“ aufgemacht. Durch Auslösen der Alarmanlage wurden sie erwischt. „Sie wollten Filmaufnahmen machen“, sagt der Polizeisprecher.

Beschädigt wurde nichts, die Eindringlinge müssen mit einer Besitzstörungsklage rechnen.

Immer wieder wurden in der Vergangenheit Kupferkabeln aus dem Objekt gestohlen. Auch Vandalismus ist immer wieder Thema.

Securityfirma engagiert

Wegen der Einbrüche hat der Eigentümer, die Krages – eine Tochtergesellschaft des Landes – Vorkehrungen getroffen.

Eine Securityfirma wurde engagiert, das Gebäude ist alarmgesichert und es gibt eine Videoüberwachung.

Zudem wurden Hinweistafeln angebracht, für die private Zufahrtsstraße gilt ein Fahrverbot.

„Unsere Maßnahmen haben gegriffen“, sagt ein Sprecher der Krages. Einbrecher bzw. Personen, die das Gebäude unbefugt betreten, könnten in den meisten Fällen geschnappt werden.

Neben strafrechtlichen Konsequenzen habe es schon etliche Besitzstörungsklagen gegeben. Der „Schwammerlsucher, der vorbeikommt“, werde aber nicht belangt.

„Es gibt Interessenten“

In der Gemeinde hofft man inständig, dass für das Gebäude ein Nachnutzer gefunden wird, wie Rechnitz’ Bürgermeister Martin Kramelhofer (SPÖ) erklärt. „Uns ist es egal, wer das Gebäude übernimmt. Nur es soll endlich etwas geschehen.“

Vonseiten der Krages heißt es, es gebe „laufend Termine mit Interessenten“. Wer diese sind? „Darüber dürfen wir keine Auskunft erteilen.“

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