Ein Teil des Bohmann-Verlags kommt von Wien nach Parndorf

Ein Teil des Bohmann-Verlags kommt von Wien nach Parndorf
Gerhard Milletich verlegt einen Teil des Wiener Verlags in seine Heimatgemeinde

Als Einkaufszentrum ist die nordburgenländische Gemeinde Parndorf bei Konsumenten aus halb Österreich und den angrenzenden Ländern bekannt. Aber auch für Wien-Touristen aus China gilt ein Abstecher in die Bekleidungsshops an der Ostautobahn als ein Muss.

Jetzt wird die 5.300-Einwohner-Gemeinde aber auch ein Medienzentrum des Landes. Verantwortlich dafür ist ein waschechter Parndorfer: Gerhard Milletich übersiedelt einen Teil seiner Bohmann-Verlagsgruppe aus Wien in seine Heimatgemeinde. „Ein lang gehegter Wunsch von mir“, sagte Milletich am Montag im KURIER-Gespräch.

Heute, Dienstag, findet die Gleichenfeier für ein Medienhaus der CRM Medientrend GmbH statt. 50 neue Arbeitsplätze im Land sind in Zeiten der corona-geplagten Wirtschaft auch Grund genug für die Teilnahme von LH Hans Peter Doskozil.

Magazine, Zeitschriften

Der 64-jährige Milletich ist ein Selfmademan. Der frühere Kreditreferent einer Bank hat 2004 mit Gabriele Ambros mit einem Management-Buy-out zu gleichen Teilen den Wiener Traditionsverlag Bohmann übernommen, der rund 80 Fachzeitschriften und Magazine publiziert und enge Geschäftsbeziehungen zur Stadt Wien unterhält. Laut eigener Einschätzung ist Bohmann „eines der größten privaten Kommunikationsunternehmen Österreichs“. Im Laufe der Jahre wurden neue Gesellschaften gegründet; 2012 die CRM Medientrend GmbH, die nun nach Parndorf zieht. Milletich und seine Tochter Bettina führen die Geschäfte, in Parndorf soll künftig etwa das Schau-Magazin produziert werden.

Rund 5 Millionen Euro werden in den neuen Standort investiert, Teile der Produktion und der Redaktion werden vom Bohmann-Sitz in Wien-Simmering nach Parndorf verlegt.

Ende Juni 2021 ist die Fertigstellung geplant, im Juli soll schon gearbeitet werden. Milletich, der seit 2012 auch Präsident des burgenländischen Fußballverbands ist, hat die Standort-Verlagerung aber nicht aus purer Sentimentalität geplant. Die Geschäfte im Burgenland hätten einen Umfang erreicht, der einen Firmensitz rechtfertige.

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