Dritter Suizid eines Psychiatriepatienten aus Eisenstädter Spital

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt
Mann verließ Spital und sprang später in Bad Sauerbrunn in den Tod

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt gibt es innerhalb von gut zwei Monaten bereits den dritten Selbstmord eines Psychiatriepatienten zu beklagen.

Wie dem KURIER vom Spital bestätigt wurde, habe ein Langzeitpatient am Dienstagvormittag die geschlossene Abteilung verlassen. Die Polizei wurde verständigt und nach dem Patienten gesucht, er konnte aber nur noch tot aufgefunden werden. Offensichtlich war er in Bad Sauerbrunn von einem Aussichtsturm  gesprungen.

Man bedauere den Vorfall sehr, hieß es aus dem Spital, aus Rücksicht auf Angehörige und Mitarbeiter der Abteilung werde man aber keine weiteren Angaben machen.

Zwei Fälle im Mai

Anfang Mai war es innerhalb weniger Tage zu zwei Suiziden auf der Psychiatrie gekommen. Zunächst hatte eine 33-jährige Patientin das Spital verlassen und sich später umgebracht. Den Suizid eines 52-jährigen Psychiatriepatienten untersucht die  Staatsanwaltschaft Eisenstadt (StA) derzeit noch. Der Mann, der im obersten Stock des Gebäudes untergebracht war, war aus dem Fenster gesprungen. Das Spital betonte damals, der Mann sei lege artis behandelt worden.

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hat ein Gutachten in Auftrag gegeben. Es soll darüber Aufschluss geben, ob die damalige Unterbringung des Mannes in einer ungesicherten Abteilung im sechsten Stock dem psychischen Zustand des Patienten entsprochen habe.

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal 
www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

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