Doskozil will sich auskurieren

Doskozil will sich auskurieren
Nach Stimmband-OP. Nicht diese Woche, sondern erst Mitte November Rückkehr in Politik; inzwischen endet Mitgliederbefragung zu Koalitionsvorlieben

Am 14. November soll Hans Peter Doskozil in seiner Eigenschaft als Finanzlandesrat vor drei Dutzend Abgeordneten im Landtag die Budgetrede halten. Zwei Tage später muss der SPÖ-Landeschef beim Landesparteitag in Raiding vor 600 Delegierten sprechen.

Bis Mitte November wird es also dauern, bis der 49-Jährige nach seiner zweiten Stimmband-Operation innerhalb von 15 Monaten wieder voll ins politische Geschehen einsteigt. Das hat SPÖ-Manager Christian Dax am Montag nach dem Parteivorstand anklingen lassen und damit auch einen KURIER-Bericht vom Sonntag bestätigt. Zunächst war Doskozils Rückkehr schon für diese Woche avisiert worden.

Doskozil selbst teilte am Montag via Facebook mit, er befinde sich nach seiner OP am 8. Oktober im AKH „auf dem Weg der Besserung“. Seit vergangenem Freitag sei der Landeshauptmann wieder zu Hause, ergänzte Dax.

Auf dringendes ärztliches Anraten will es der prominente Patient diesmal ruhiger angehen als im Sommer 2018. Nach der ersten OP wegen anhaltender Heiserkeit als Folge einer Stimmband-Entzündung hatte Doskozil seine Stimme viel zu kurz geschont. Beim Parteitag Anfang September 2018, bei dem Doskozil Hans Niessl abgelöst hat, konnte man das bereits deutlich hören.

Diesmal soll sich Doskozil wirklich auskurieren, denn am 26. Jänner 2020 steht die Landtagswahl ins Haus. Eine Schicksalswahl für die Roten.

Im Hinblick auf diese Wahl führt die SPÖ derzeit eine Befragung der 12.500 Mitglieder durch, deren Ergebnis beim Parteitag am 16. November präsentiert wird. Ähnlich wie schon vor der letzten Wahl 2015 will die SPÖ u.a. wissen, ob nach der Jänner-Wahl mit allen Landtagsparteien koaliert werden kann, welcher Partei man den Vorzug gibt und ob in den Bezirken allein die Vorzugsstimmen über den Einzug in den Landtag entscheiden sollen – was die ÖVP schon bei den letzten Bundeswahlen praktiziert hat.

Im Streit zwischen dem Steirer Max Lercher und der Bundespartei (es geht um einen Beratervertrag der Bundes-SPÖ mit der Leykam Medien AG, deren Vorstand der künftige SPÖ-Nationalrat Lercher ist; s. S. 2,3, Anm.) steht Burgenlands SPÖ auf Seiten des steirischen Kritikers der Bundespartei. Lässt sich auch die SPÖ Burgenland von der Leykam Medien AG beraten? „Nein“, sagte Dax. 2007 – lange vor Lercher – gab es eine Geschäftsbeziehung: Die damalige Leykam Medien AG hatte die SPÖ-Wochenzeitung BF übernommen und zum Gratisblatt gemacht. Keine zwei Jahre später war die 1921 gegründete BF tot.

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