Die Tourismus-Hochburg Podersdorf will noch höher hinaus

Zusammenfassung
- Podersdorf setzt auf Attraktionen wie eine 200-Meter-Hüpfburg, um Familien und Wassersportler anzulocken.
- Der Wasserstand des Neusiedler Sees ist entscheidend für den touristischen Erfolg und soll durch eine geplante Wasserzuleitung stabilisiert werden.
- Podersdorf plant Veranstaltungen wie die 'Surf Weeks' und das 'Beach Bash', um verschiedene Zielgruppen anzusprechen.
Rene Lentsch sprüht nur so vor optimistischer Vorfreude. „Es ist angerichtet“, sagt der Podersdorfer Tourismuschef mit Blick auf den Wasserstand des Neusiedler Sees: Mit ihm steht und fällt der wirtschaftliche Erfolg von Burgenlands größter Tourismusgemeinde, die im Vorjahr 407.149 Nächtigungen verzeichnete.
„Da können wir machen, was wir wollen. Ein Bad oder ein Campingplatz am See mit wenig Wasser läuft einfach nicht“, weiß Lentsch aus Erfahrung.
In den Jahren 2022 und 2023, als die Angst vor einer baldigen Austrocknung des Sees umging, sanken die Besucherzahlen in Podersdorf empfindlich. Derzeit liegt der Wasserstand bei 115,47 Meter über Adria und damit um neun Zentimeter höher als zur gleichen Zeit 2024. „Für heuer sind wir safe“, ist dem Touristiker Erleichterung anzuhören. Gleichzeitig richtet er einen Appell an die Verantwortlichen in der Landesregierung, die geplante Wasserzuleitung in den Neusiedler See nicht auf die lange Bank zu schieben: „Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, wie schnell es gehen kann. Wir müssen dran bleiben.“

Podo Beach in Podersdorf am See
Einstweilen gibt der Podersdorf Tourismus alles, um seine zwei Hauptzielgruppen noch stärker anzusprechen: Das sind vor allem Familien mit Kindern und Wassersportbegeisterte. Erstere pilgern seit dem vergangenen Wochenende schon in Scharen in das Podersdorfer Strandbad, obwohl das Badewetter noch auf sich warten lässt.
Auch die Großen hüpfen
Zu verdanken ist das vor allem der neuesten Attraktion im „Podo-Play“-Bereich: Die mit 200 Metern längste Hüpfburg Europas. Wer zum Strandbad-Eintritt ein Zusatzticket um sieben Euro löst, darf einen ganzen Tag lang hüpfen – Erwachsene übrigens auch: Es werde „Adults Only Events“ in der Hüpfburg geben, kündigt Lentsch an. Bis Anfang Juni steht die von einer steirischen Firma gemietete „Infinity“-Hüpfburg am „Podo Beach“. Als sich die Möglichkeit ergab, die Attraktion nach Podersdorf zu holen, hat Rene Lentsch nicht lange gezögert: „Was lässig und angesagt ist, wollen wir als Erstes haben“.
Für die Zielgruppe der Wassersportler soll sich der Nordstrand auch in diesem Jahr von seiner besten Seite zeigen: Der Mai steht unter dem Motto „Surf Weeks“. Lentsch: „Wir sind der Topspot für Wassersport, dem wollen wir Rechnung tragen.“
Die „Generation Z“ will der Podersdorf Tourismus 2025 ganz gezielt ansprechen. Das „Beach Bash“, das von 13. Juni bis 15. August immer freitags ab 18 Uhr stattfindet, richtet sich an junge Menschen bis 25.
Leuchtturm-Marathon
Und schließlich wird eine besonders skurrile Aktion eines Extremsportlers Podersdorf ins Rampenlicht rücken: Rainer Predl will am 11. Mai 3.500 Runden zu je zwölf Metern um den berühmten Leuchtturm drehen und damit eine Marathonstrecke von 42 Kilometern zurücklegen. Dabei sammelt er Spenden für den Sterntalerhof in Loipersdorf.
2024 wurden 299.491 Eintritte ins Podersdorfer Strandbad registriert. Als Ziel für 2025 gibt Rene Lentsch die Marke von 315.000 zahlenden Gästen aus.
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