Deutschkreutz/Rust: Die Rückkehr der Störche
Auch wenn das Wetter sich nicht gerade frühlingshaft zeigt: Die ersten Vorboten auf die wärmere Jahreszeit sind bereits da: In Deutschkreutz wurde dieser Tage der erste Storch gesichtet.
„So zeitig wie dieses Jahr hatten wir noch nie einen Storch bei uns“, sagt Christian Gradwohl vom Tourismusverband Deutschkreutz im Blaufränkischland.
Woher der Vogel gekommen sei, wisse man nicht. Laut Eva Karner-Ranner von der Vogelschutzorganisation Birdlife dürfte der Storch aber nicht in Österreich überwintert haben, sondern aus dem Süden gekommen sein.
Ob er aus Afrika „angereist“ sei, oder im Mittelmeerraum überwintert habe, das lasse sich aber nicht eindeutig sagen, erklärt die Expertin.
Rückkehr Ende Februar "ganz normal"
Dass bereits im Februar Störche aus den Winterquartieren zurückkehren, komme immer wieder vor, weiß Karner-Ranner. „Ab der letzten Februarwoche ist das ganz normal.“
Auch im Vorjahr sei in Rudersdorf (Bezirk Jennersdorf) ein Horst Anfang Februar besetzt gewesen.
Weniger Brutpaare
Seit den 1980er Jahren ist die Zahl der Weißstorch-Brutpaare im Burgenland rückläufig. Nachdem es ab 2012 nach einer leichten Erholung ausgesehen habe, sei der Bestand 2015 wieder gesunken.
2015 wurden 138 Horstpaare gezählt, 2018 waren es 115. „Dabei gehen vor allem in den südlichen Bezirken Horstpaare verloren“, sagt Karner-Ranner.
Als Grund für die Entwicklung werden von Experten das Verschwinden der natürlichen Lebensräume genannt, etwa durch steigende Bodenversiegelung, weniger Feuchtwiesen und den Rückgang an Futtertieren.
Auch wenn laut Birdlife für 2019 noch keine Bestandszahlen vorliegen, könne man zumindest sagen, dass der Bruterfolg im Vorjahr nach einer Zwischenauswertung recht gut gewesen sei. Etwa zwei Jungvögel wurden in den 50 kontrollierten Horsten im Burgenland gezählt.
Ins gemachte Nest
Fünf Störche haben den Winter in Rust verbracht, jetzt wartet man gespannt auf das Eintreffen der „Sommergäste“.
„Die Ankunft der Störche wird immer früher, aber vor Anfang März hatten wir noch keinen Neuankömmling“, sagt der Obmann des Storchenvereins, Josef Karassowitsch.
Nichtsdestotrotz hat man im Verein alle Hände voll zu tun. 26 Nester werden gefertigt, Bestellungen liegen auch aus anderen Gemeinden vor.
Die dafür benötigten Reben wurden bereits geschnitten und gebunden. Am 3. März will man schließlich hoch hinaus, damit sich die Gäste ins gemachte Nest setzen können: Mit einem Kran werden über den Dächern von Rust neue Nester montiert und die bestehenden gereinigt.
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