Burgenlands SPÖ setzt auf Prinzip Hoffnung

Burgenlands SPÖ setzt auf Prinzip Hoffnung
Christian Dax erhält Platz sieben der Bundesliste mit wenig Chancen auf Einzug

Hans Peter Doskozil übt sich in Turbo-Optimismus: „Wenn alles ideal läuft, ist auch ein siebentes Mandat möglich“, sagte Burgenlands SPÖ-Chef am Mittwoch bei der Präsentation der pannonischen sozialdemokratischen Kandidaten für die Europawahl Ende Mai 2019. Derzeit stellt die SPÖ fünf der 751 EU-Mandatare.

Aber erst auf dem siebenten Platz der SPÖ-Bundesliste steht der erste Burgenländer – Landesgeschäftsführer Christian Dax. Neben dem 30-jährigen Parteimanager, der auch über eine Anwaltszulassung für New York verfügt, werden die 18-jährige SJ-Vorsitzende Lejla Visnjic und der mit 21 Jahren jüngste Bürgermeister Österreichs, Mario Halb, antreten. Deren Listenplätze werden spätestens beim SPÖ-Bundesparteitag Ende November fixiert.

Zurückgesteckt

Dass die innerhalb der Bundespartei nicht ganz einflusslose burgenländische SPÖ keinen sicheren Listenplatz ergattern konnte, wird mit der vergangenen EU-Wahl 2014 erklärt. Relativ hatten die Burgenländer damals mit 33,5 Prozent zwar das beste Länderergebnis erreicht, aber bei der Anzahl der Stimmen konnte man mit den großen Bundesländern natürlich nicht mithalten. Nach den Turbulenzen rund um Doch-nicht-Spitzenkandidat Christian Kern habe man aber um des lieben Parteifriedens willen nicht auf einem der vordersten Listenränge beharrt, erfuhr der KURIER aus den Reihen der SPÖ. Deshalb sei auch keiner der noch vor einer Woche favorisierten Kandidaten auf den EU-Schild gehoben worden – Landesrat Norbert Darabos etwa oder Bundesratspräsidentin Inge Posch-Gruska hätten sich kaum auf einen so unsicheren Deal eingelassen. Dax hat hingegen kein Mandat und soll ohnehin Wahlkampferfahrung in eigener Sache sammeln, gilt er doch als Fixstarter für die Landtagswahl 2020.

Allerdings hat Doskozil klargestellt, dass Dax im „Idealfall“ der Wahl das Mandat annehmen werde. Der 30-Jährige, der vor zehn Jahren ein dreimonatiges Praktikum in Brüssel absolviert hat, räumte zwar ein, „dass die EU nicht perfekt“ sei. Aber es gehe darum, „die EU zu gestalten, statt sie zu zerstören“.

ÖVP und FPÖ haben ihre Spitzenkandidaten noch nicht gekürt, aber bei der Volkspartei gilt Klubchef Christian Sagartz als gesetzt, die Blauen entscheiden über ihre Liste am 23. November. Die besten Chancen auf weitere fünf Jahre im EU-Parlament hat der Grüne Michel Reimon, der Nummer eins auf der Bundesliste werden möchte.

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