Burgenland-Wahl: Hohe Promidichte in Oberwart

Burgenland-Wahl: Hohe Promidichte in Oberwart
LH Doskozil, Stadtchef Rosner, Landtagspräsidentin Benkö, SPÖ-Manager Dax.

VonThomas OrovitsWas die Zahl der Einwohner betrifft, hat Oberwart den zweiten Platz hinter Eisenstadt schon vor Jahren an Neusiedl am See verloren. Was die Vertretung im Landtag betrifft, könnte die Südmetropole nach der Landtagswahl am 26. Jänner aber unangefochten an der Spitze aller 171 Gemeinden des Landes stehen.

Schon jetzt kommen drei Spitzenpolitiker aus der 7.600-Einwohner-Stadt – LH Hans Peter Doskozil (SPÖ), Bürgermeister und Landtagsmandatar Georg Rosner (ÖVP) und die Dritte Landtagspräsidentin Ilse Benkö (FPÖ). Alle drei sind diesmal Spitzenkandidaten ihrer Parteien im Bezirk Oberwart (Regionalwahlkreis 5), Doskozil zudem auch Nummer eins auf der Landesliste.

Burgenland-Wahl: Hohe Promidichte in Oberwart

Christian Dax

Zu diesen dreien könnte sich nach der Wahl noch SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax gesellen. Der 31-jährige Jurist, der seit einem Jahr in der Stadt Oberwart lebt – übrigens in einer Wohnung neben Doskozil – möchte sich im Bezirk Oberwart per Vorzugsstimmen von Platz 8 direkt in den Landtag kämpfen. Er wirbt mit dem augenzwinkernden Slogan: „Ein schlauer Fux wählt Christian Dax“.

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Georg Rosner (li.)

Stimmenjagd

Dass Dax mobilisieren kann, hat er im Vorjahr bei der EU-Wahl bewiesen. Auf Platz 7 der SPÖ-Bundesliste gereiht, sammelte er rund 13.800 Vorzugsstimmen, was ihn auf Platz 3 katapultierte. Ins EU-Parlament zog er nicht ein, weil damals nicht nur die Vorzugsstimmen zählten.

Das ist jetzt anders, SPÖ und ÖVP wollen die in den Bezirken zu holenden Grundmandate nur nach der Zahl der Vorzugsstimmen vergeben. Weil auch die „blaue Lady“ Ilse Benkö eine erprobte Wahlkämpferin ist, die bei der Landtagswahl 2015 ein Vorzugsstimmenmandat erobert hat, ist in dem mit rund 54.000 Einwohnern zweitgrößten Bezirk des Landes ein Buhlen um jede Stimme zu erwarten. 2015 wurden im Bezirk vier Mandate vergeben: 2 SPÖ, 1 ÖVP, 1 FPÖ.

Für ÖVP-Bürgermeister Rosner ist diese hochkarätige Konkurrenz „ein Ansporn“. Die Volkspartei möchte das 2015 knapp verfehlte zweite Mandat im Bezirk diesmal holen, der 57-jährige Stadtchef Vorzugsstimmen-Kaiser der ÖVP im Bezirk werden.

Rosner und Dax könnten sich auch über den Wahltag hinaus matchen. Denn der SPÖ-Parteimanager kümmert sich im Hinblick auf die Kommunalwahlen 2022 auch ums Wiedererstarken der darnieder liegenden Stadt-SPÖ. Der leutselige und umtriebige Rosner, seit 2012 Bürgermeister, konnte bei der letzten Kommunalwahl 2017 auf 58,1 Prozent zulegen, die ÖVP stellt seither 13 der 25 Gemeinderäte.

Im Laufe des heurigen Jahres soll es zu einer „Neuaufstellung“ der Stadt-SPÖ kommen, „im Einvernehmen“ mit der jetzigen Mannschaft um die Stadträte Karl Heinz Gruber und Ewald Hasler. Möglich, dass Dax 2022 als Bürgermeisterkandidat gegen Rosner antritt, aber das sei „noch vollkommen offen“, sagt Dax.

Der erste Schritt zum Neustart soll am kommenden Freitag (18 Uhr) bei einem Neujahrsempfang der SPÖ mit Doskozil und Dax im Gasthof Drobits gesetzt werden.

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