Burgenland: Förderungen für Klimaschutz durch Gemeinden

Roman Sodoma (RMB), Landesrätin Astrid Eisenkopf, Johann Binder (Forschung Burgenland) und Harald Horvath (RMB, v.l.)
Kommunen können Maßnahmen aus vier Bereichen kombinieren. Im Topf sind 1,7 Millionen Euro.

Im Rahmen der Klimastrategie des Burgenlandes hat das Land ein Förderprogramm ausgearbeitet, das Klimaschutzmaßnahmen von Gemeinden mit Mitteln aus dem Europäischen Programm für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützen soll. Bis Ende 2020 stehen dafür rund 1,7 Millionen Euro zur Verfügung, erläuterte Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) am Mittwoch bei der Präsentation in Eisenstadt.

Die entsprechende Förderrichtlinie wurde mit dem Regionalmanagement Burgenland (RMB) und der Forschung Burgenland ausgearbeitet. Die Maßnahmen, die eine Gemeinde ergreifen kann, gliedern sich in vier Module - Energieeffizienz und Energiesparen, Maßnahmen zur Energieproduktion, -speicherung und -verteilung sowie alternative Mobilität und Digitalisierung, Regelung und Steuerung. Um eine Förderung auslösen zu können, müssen die Kommunen Maßnahmen aus mindestens drei Modulen kombinieren, so Eisenkopf.

Den Gemeinden stehe ein großer Katalog an Maßnahmen mit einer Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Der Katalog reiche beispielsweise von thermischer Gebäudesanierung, Wärmeschutz-Dämmungen der Außenwände und des Dachgeschoßes über Heizungsoptimierungen und Solaranlagen bis hin zu Infrastruktur für E-Ladestationen, Warmwasserbereitung und Photovoltaikanlagen.

Sanierung, neue Heizung, E-Fahrräder und Fotovoltaik

Um in den Genuss einer Förderung zu kommen, könne eine Gemeinde ein Gebäude sanieren und ein effizientes Heizungssystem einbauen, gleichzeitig E-Fahrräder anschaffen und eine Fotovoltaikanlage samt einem Batteriespeicher errichten, brachte die Landesrätin ein Beispiel. 

Die Mindestprojektgröße betrage 50.000 Euro. Die Förderung in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses betrage maximal 50 Prozent der förderungsfähigen Kosten oder höchstens 150.000 Euro, berichtete Eisenkopf. Beantragen können die Förderung Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Organisationen, die zu 100 Prozent im Gemeindeeigentum stehen.

Bei der Vorbereitung und Konzepterstellung, die üblicherweise zwei bis fünf Expertentage benötige, stelle die Energie- und Umweltberatung Burgenland eine Beratungsförderung zur Verfügung. Diese mache zwischen 70 und 100 Prozent der förderbaren Kosten aus, erläuterte Johann Binder von der Forschung Burgenland. Ein Expertentag koste rund 600 bis 700 Euro.

Man hoffe, mit der Förderung wirklich einen großen Beitrag Richtung Klimaschutz zu erreichen, sagte RMB-Geschäftsführer Harald Horvath. In der kommenden EU-Finanzperiode 2021 bis 2027 werde ein neues EFRE-Programm aufgestellt, das einen sehr starken Klimaschutzaspekt beinhalte. 30 Prozent der Fördermittel müssten dann auf Maßnahmen entfallen, die zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen.

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