Burgenland für die Fisch: 504 Fischteiche, ein paar Seen und drei Kreislaufanlagen

Nikolaus Berlakovich und Gerald Hochwimmer
Im Burgenland werden jährlich 460 Tonnen Fisch produziert, unter anderem in drei Aquakulturbetrieben.

Die burgenländische Fischerei ist traditionell durch den Fischfang am Neusiedler See und die über das ganze Land verteilten Teichwirtschaften geprägt. 

Im Wasserbuch Burgenland sind insgesamt 504 Fischteiche als genehmigte Anlagen gekennzeichnet. Im Burgenland sind die vorhandenen Produktionsmöglichkeiten in natürlichen Gewässern begrenzt.

Als relativ junge Sparte entwickeln sich Kreislaufanlagen. Diese ermöglichen eine ganzjährige, ressourcenschonende und klimaunabhängige Produktion. Im Burgenland gibt es drei größere Aquakulturbetriebe in Pamhagen, Sigleß und Güssing, in letzterer werden Garnelen produziert.

Gerald Hochwimmer betreibt mit seiner Fischfarm in Sigleß seit 2009 eine davon. Der Veterinärmediziner hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und züchtet in seiner klimafreundlichen Kreislaufanlage afrikanischen und europäischen Wels. 

Burgenland für die Fisch: 504 Fischteiche, ein paar Seen und drei Kreislaufanlagen

„Der Großteil unserer Fische schlüpft im betriebseigenen Bruthaus und wächst dann in großzügig dimensionierten Becken und Teichen zu Speisefischen heran. Bei uns wird der ganze Fisch verarbeitet und verwertet“, sagt Hochwimmer. Seit Kurzem habe man auch einen Selbstbedienungs-Hof-Laden, der von den Kundinnen und Kunden gut angenommen werde. „Besonders gefragt sind neben dem frischen Fisch auch unser Fischaufstrich und geräucherte Produkte.“

Frischer Fisch am Tisch

Rund 7,3 Kilogramm Fisch isst jeder Österreicher pro Jahr. „Gerade jetzt in der Fastenzeit wird vermehrt zu Fisch gegriffen. Vor allem heimischer Fisch ist eine umweltschonende Alternative zu Meeresfisch und schützt durch kurze Transportwege das Klima“, appelliert Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich an die Konsumenten und für den Kauf heimischer Produkte.

Tatsächlich wird das Angebot immer größer. Allein im Burgenland konnte die Produktion in den vergangenen Jahren um etwa 80 Prozent gesteigert werden, der Selbstversorgungsgrad liegt laut burgenländischer Landwirtschaftskammer mittlerweile bei etwa 20 Prozent, Tendenz steigend.

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