Vielleicht das letzte Weihnachtsgeschenk: Müllgebühren bleiben stabil
Die Müllgebühren im Burgenland bleiben auch 2025 stabil – zum 22. Mal in Folge. Das gab der Burgenländische Müllverband (BMV) am Samstag bei seiner Vollversammlung im Liszt-Zentrum in Raiding bekannt.
Damit profitieren die burgenländischen Haushalte weiterhin von stabilen Tarifen, trotz gestiegener Energie- und Personalkosten. Eine moderate Gebührenerhöhung wird jedoch ab 2026 ins Auge gefasst.
BMV-Obmann Michael Lampel (SPÖ) betonte, wie wichtig diese Stabilität für die Haushalte ist: "Die burgenländischen Privathaushalte profitieren bereits seit Jahren von stabilen Tarifen. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen wird es im Jahr 2025 keine Erhöhung der Müllgebühren geben."
Der BMV steht jedoch unter finanziellem Druck. Der Voranschlag für 2025 weist ein Minus von fünf Millionen Euro vor Steuern aus.
"Es ist schön, so etwas kurz vor Weihnachten verkünden zu können, aber der Müllverband ist gefordert", räumte Lampel ein. Auch sein Stellvertreter Georg Rosner (ÖVP) betonte, dass langfristige Lösungen notwendig seien: "Das wird es nicht spielen, dass der Müllverband jedes Jahr ein derartiges Minus schreibt."
Mülltrennung: Das ändert sich 2025
Ab 1. Jänner 2025 tritt das neue Einwegpfandsystem in Kraft. Plastikflaschen und Getränkedosen mit einem Pfandlogo können dann gegen 25 Cent Pfand im Handel zurückgegeben werden. BMV-Geschäftsführer Johann Janisch erwartet eine Rücklaufquote von bis zu 90 Prozent: "Man bekommt das in einer sehr sauberen, geordneten Form zurück."
Zusätzlich wird die Sammlung im Gelben Sack und in der Gelben Tonne umgestellt. Künftig werden Kunststoff- und Metallverpackungen gemeinsam entsorgt, um die Trennung für die Haushalte zu vereinfachen.
Zukunft des Müllverbands: Diskussion über Übernahme durch das Land
Am Rande der Vollversammlung wurde erneut ein Vorschlag von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) diskutiert, der bereits im Vorjahr für Kontroversen sorgte: Das Land soll die Personalkosten der Kindergärten übernehmen, während der Müllverband von den Gemeinden an das Land übertragen wird.
Dieser Vorschlag polarisiert weiterhin, wie die Debatten unter den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zeigten. Wobei sich die Meinung fast immer an der Parteizugehörigkeit festmachen lässt: SPÖ-Ortschef sind eher dafür, jene der ÖVP eher dagegen.
Wechsel in der Geschäftsführung
Nach fast 30 Jahren übergibt Johann Janisch, Geschäftsführer des BMV, sein Amt zum Jahreswechsel. „Es ist ein passender Zeitpunkt für eine Veränderung“, so Janisch, der das Pfandsystem und die Umstellungen noch mit auf den Weg gebracht hat.
Mit diesen Neuerungen blickt der Burgenländische Müllverband trotz Herausforderungen optimistisch in die Zukunft: stabile Gebühren 2025, Innovationen im Recycling und ein angestrebter finanzieller Ausgleich durch angepasste Gebühren ab 2026.
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