Bande züchtete seit 2016 Cannabis im Bezirk Mattersburg

Bande züchtete seit 2016 Cannabis im Bezirk Mattersburg
Drei Männer sollen Suchtmittel um 700.000 Euro verkauft haben.

Vor zwei Wochen hat die Polizei die lukrative Karriere dreier Männer im illegalen Drogengeschäft beendet. Am 30. März wurden bei Hausdurchsuchungen mit Spürhunden 800 Cannabispflanzen sichergestellt, für zwei Russen und einen Ungarn klickten die Handschellen.

Erst unlängst ist eine slowakische Drogenbande aufgeflogen, die vom Burgenland aus operiert hat.

Am Dienstag hat Chefinspektor Paul Schlaffer vom Landeskriminalamt die näheren Details des Falles erläutert. Demnach sollen die drei Männer in den vergangenen drei Jahren ungefähr 70 Kilo Cannabis in Indoor-Plantagen hergestellt haben. Der Straßenverkaufswert liegt bei 700.000 Euro.

In einer Halle in Krensdorf im Bezirk Mattersburg habe laut Schlaffer die Hauptproduktion stattgefunden. Dort seien in drei Containern insgesamt 600 Cannabispflanzen herangezüchtet worden. Die Plantage dürfte es bereits seit 2016 gegeben haben.

Hinweis aus Ungarn

Der 57-jährige Ungar – er wird von der Polizei verdächtigt, der Kopf der Bande zu sein – soll im Keller eines Einfamilienhauses in Prellenkirchen (Bezirk Bruck an der Leitha) eine zweite Aufzuchtanlage betrieben haben, wobei ihn auch seine 49-jährige Gattin unterstützt habe. Mit 200 Pflanzen seien rund zehn Kilogramm Cannabis produziert worden. Der gemeinsame 37-jährige Sohn des Ehepaars soll mitgeholfen haben und die Abfallerde nach Ungarn gebracht haben.

Die burgenländische Polizei ist nach Hinweisen von ihren ungarischen Kollegen auf die Bande aufmerksam geworden. Diese berichteten von zwei Russen, 56 und 42 Jahre alt, die in Ungarn ihren Wohnsitz haben und in Österreich Cannabis produzieren dürften. Im Zuge der Ermittlungen stieß man dann auch auf den 57-jährigen Kopf der Bande, berichtet Gerhard Braunschmidt, Leiter des Landeskriminalamtes Burgenland.

Bei der Drogenproduktion soll die Bande sehr effizient vorgegangen sein. So sei bei der Halle in Prellenkirchen etwa eine Photovoltaik-Anlage zur Deckung des Strombedarfs zum Einsatz gekommen. „Das war sehr gut gemacht“, meint Chefinspektor Schlaffer.

Die Drogen sollen ausschließlich kiloweise verkauft worden sein. Die Polizei ermittelt noch zu den Abnehmern der Bande.

Bei den Hausdurchsuchungen wurden auch 25.000 Euro Bargeld und 1,3 Kilogramm Kokain sichergestellt. Über die drei Verdächtigen, die in der Justizanstalt Eisenstadt sitzen, wurde Untersuchungshaft verhängt.

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