Rot und Blau in einem Boot, wenn es um Bahnschleife Ebenfurth geht

Rot und Blau in einem Boot, wenn es um Bahnschleife Ebenfurth geht
Eine Bürgerinitiative hat Einspruch gegen positiven UVP-Bescheid erhoben. Die Verkehrslandesräte im Burgenland und in Niederösterreich sind "not amused".

Die Schleife Ebenfurth, mit der die Raaberbahn von Neufeld aus mit der Pottendorfer Linie der ÖBB verbunden werden soll, wird ein Fall für das Bundesverwaltungsgericht (BvWG).

 Eine Bürgerinitiative habe Einspruch gegen den positiven UVP-Bescheid erhoben, teilte Burgenlands Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Dienstag mit. Er zeigte sich ebenso "not amused" wie sein niederösterreichischer Ressortkollege Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ).

Dank der Schleife Ebenfurth soll es möglich sein, die Fahrzeit aus dem Nord- und Mittelburgenland nach Wien zu verkürzen, erinnerte Dorner in einer Aussendung. Ein Baustart wäre im kommenden Jahr "möglich und dringend notwendig". 

Verfahren geht in die nächste Instanz - und das dauert

Eine Bürgerinitiative habe den positiven Bescheid für das Bahnprojekt beeinsprucht, "weil die geplante Eisenbahntrasse, die klimafreundliche Mobilität bringen würde, durch ein Natura 2000-Gebiet verläuft. Durch das gleiche Natura 2000-Gebiet führt jedoch bereits auch die A3 Südostautobahn".

Der Einspruch habe nun zur Folge, dass das Genehmigungsverfahren in die nächste Rechtsinstanz und damit zum BvWG wandere. Burgenländischen Zugpendlern drohten bei einer weiteren Verzögerung der Bahnschleife Ebenfurth massive Verschlechterungen, sagte der Landesrat.

Landbauer bezeichnete das Projekt als wichtigen Bestandteil der Bahnoffensive zwischen den beiden Bundesländern. Die Maßnahme bringe für Pendler zusätzliche Fahrzeitverkürzungen und dichtere Takte auf der Pottendorfer Linie.

 "Der Einspruch gegen die positiv beschiedene Umweltverträglichkeit ist nicht nachvollziehbar", hielt der niederösterreichische Verkehrslandesrat in einer Aussendung fest. Damit werde "ein jahrelang geplantes und in allen Instanzen genehmigtes Projekt zum Nachteil für Tausende Pendler weiter verzögert. 

Wenn jetzt schon der Bahnausbau aus Umweltgründen torpediert wird, dann bleiben nur mehr Fuhrwerke und Ochsenkarren übrig", betonte Landbauer.

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