„Anschlag“ verhindert: Wie 400 Einsatzkräfte den Ernstfall proben

„Contra 19“: Spitzenvertreter von Polizei, Bundesheer, Landespolitik und Blaulichtorganisationen vor dem ORF Landesstudio
Großangelegte Übung burgenländischer Blaulichtorganisationen startete im ORF Landesstudio.

Polizei und Bundesheer riegelten am Mittwochvormittag das ORF Landesstudio in Eisenstadt ab. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte kontrollierten das Gelände. Zum Glück kein Ernstfall, sondern Teil einer dreitägigen Einsatzübung zum „Schutz kritischer Infrastruktur“.

Zusammenarbeit

„Es gilt, alles, was für die Bevölkerung lebensnotwendig ist, zu schützen“, erklärte Landespolizeidirektor Martin Huber. Die Übungsannahme: eine nicht angemeldete Demonstration eskaliert. Molotowcocktails verletzen Menschen, die Polizei löst die Demo auf, ein Teilnehmer dringt jedoch ins ORF-Gebäude ein. Bei seiner Festnahme werden Pläne für einen Anschlag gefunden, worauf die Maßnahmen zum Schutz kritischer Infrastruktur in Kraft treten.

Insgesamt rund 400 Mitglieder von Polizei, Bundesheer und Feuerwehr, Rotem Kreuz und Arbeiter-Samariterbund sowie Ämtern und Behörden sind in „Contra 19“ eingebunden. Eine derartige Übung sei jährlich abzuhalten, erklärte Landespolizeidirektor Martin Huber. Das Szenario soll realitätsnah eine Situation abbilden, die allerdings im Burgenland derzeit „nicht konkret“ sei, so Huber. „Wir wollen die Zusammenarbeit mit dem Bundesheer, den Blaulichtorganisationen sowie Ämtern und der Landessicherheitszentrale weiter verbessern.“ Außerdem soll der Bevölkerung demonstriert werden, dass man vorbereitet sei, auf verschiedenste Szenarien angemessen zu reagieren.

„Anschlag“ verhindert: Wie 400 Einsatzkräfte den Ernstfall proben

Mehr als 230 Polizisten, 150 Soldaten, 15 Mitglieder des Roten Kreuzes, acht vom Arbeiter-Samariterbund und zehn Feuerwehrleute stehen im Einsatz. Für das Bundesheer greift die erst im Jahr 2017 aufgestellte Jägerkompanie ein. Zusätzlich wurden Miliz-Kräfte und das Jägerbataillons 33 mobilisiert, zwei Diensthunde überwachen das Gelände und suchen nach Sprengstoff. Oberst Raimund Wrana, stellvertretender Militärkommandant des Burgenlandes, betont: „Wir leisten seit 30 Jahren sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz an der Staatsgrenze, ich denke die Koordination mit der Polizei ist beispielgebend. Aber wir üben regelmäßig.“

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