An der Grenze: Gefälschte Ausweise werden professioneller

Bei den Grenzkontrollen werden gefälschte Ausweise entdeckt.
Etwa drei Mal pro Woche werden manipulierten Dokumente von der Polizei beschlagnahmt.

Als ein 35-jähriger rumänischer Staatsangehöriger beim Grenzübergang der Ostautobahn A4 bei Nickelsdorf einreisen wollte, zeigte er den Beamten einen rumänischen Führerschein. Bei einer genauen Kontrolle fiel den Polizisten jedoch auf, dass sie eine Totalfälschung in Händen halten, da wesentliche Sicherheitsmerkmale fehlten. Dabei handelt es sich keinesfalls um einen Einzelfall, wie der Leiter des Landeskriminalamtes (LKA) Burgenland, Oberst Ernst Schuch, weiß.

„Etwa drei Mal pro Woche gibt es an der burgenländischen Grenze Aufgriffe wegen gefälschter Ausweise“, sagt der LKA-Chef. Pro Jahr würden etwa 130 bis 150 solcher manipulierten Dokumente beschlagnahmt.

Gefälscht werden vor allem Ausweiskarten, sagt Reinhard Steiner von der Kriminalpolizeilichen Untersuchungsstelle des LKA Burgenland. Denn bei den Scheckkarten gebe es lediglich eine Vorder- und eine Rückseite – die Reisepässe hingegen würden bis zu 36 Seiten umfassen und seien entsprechend aufwendiger zu fälschen.

Vielfältige Motive

Die meisten der entdeckten Ausweiskarten sind Totalfälschungen. Viele von ihnen seien mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen. Außerdem würden die Fälschungen immer professioneller. Die Motive für die Fälschung der Urkunden seien vielfältig, sagt Schuch. So könnten die Betrüger etwa als EU-Bürger ohne Visum nach Österreich einreisen. Aber auch ein gültiges Aufenthaltsverbot sei für den Einreisenden durch einen manipulierten Ausweis umgehbar. Fälscherwerkstätten gebe es überall, vor allem aber in Italien, Tschechien und Bulgarien. Ob die Zahl der Ausweis-Fälschungen steige, könne man nicht sagen, weil die Grenze bis 2015 nicht kontrolliert wurde.

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