Alte Rezepte brachten viele „Kronen“
Der Hof der Familie Thamhesl ist mitten in Königsdorf im Bezirk Jennersdorf. Die Landwirtschaft besteht seit Generationen. Der Hofladen der Familie ist modern gestaltet, Spezialitäten liegen in allen Regalen und er ist gut besucht. „Wir haben Montag bis Samstag geöffnet“, sagt Angelika Spirk, die gemeinsam mit ihrer Mutter Anita Thamhesl den Betrieb leitet.
„Spezialisiert haben wir uns aufs Fleisch“, sagt Spirk. Deshalb hält die Familie rund 250 Mastschweine. „Vom Ferkel bis zum fertigen Produkt wird alles am Hof erledigt“, sagt die Landwirtin. Die Schweine werden mit Futter von den eigenen Feldern gemästet. Rund 70 Hektar bewirtschaftet der Familienbetrieb. „Auch die Schlachtung machen wir selbst am Hof, um den Tieren Stress und lange Transportwege zu ersparen“, sagt Spirk. Dieses Konzept gehe auf und bringe auch „eine bessere Fleischqualität“.
Jubiläum
1981 haben Anita und Alfred Thamhesl den Betrieb übernommen. Die Direktvermarktung hat die Landwirtsfamilie 1989 für sich entdeckt – als einer der ersten Betriebe in der Region. „Heuer feiern wir im Mai unser 30-jähriges Jubiläum“, freut sich Spirk. Sie hat die landwirtschaftliche Fachschule in Hatzendorf besucht und den Landwirtschaftlichen Meister gemacht, seit 1999 ist sie als Betriebsführerin im Einsatz.
Die Spezialitäten der Familie Thamhesl werden alle nach überlieferten Bauernrezepten hergestellt. Spirks Großvater war Fleischhauer und hat sein Wissen an die nächsten Generationen weitergegeben. „Das Bauerngeselchte wird traditionell für zwei bis drei Wochen gebeizt, dann geselcht und dann kommt es in die Reifekammer“, erklärt Spirk. Das Geselchte, der Paprikaschinken oder die Knoblauchwürste haben der Familie schon zahlreiche Auszeichnungen und Preise eingebracht – etwa die Genusskrone oder zuletzt den fünffachen Landessieg bei der Speckkrone 2018/19.
Eine weitere Spezialität des Hofs sind Produkte rund um den Kürbis. „Wir machen selber Kürbiskernöl und veredeln die Speisekürbisse auch“, sagt die Landwirtin. Chutneys, Marmeladen oder Kürbis-Tomaten-Ketchup gibt es im Hofladen. Ebenso wie hausgemachte Nudeln. „Damit haben wir 1999 begonnen, doch heute ist es fast nur mehr ein Hobby, denn die Zeit reicht nicht, um große Mengen herzustellen“, erklärt Spirk. Im Hofladen verkauft die Familie rund 80 Prozent ihrer Produkte. Die Kunden kommen aus der Region, aber auch in Graz oder Eisenstadt gibt es Stammkunden.
Kapazitäten
„Wir beliefern einige Bauernläden und regionale Ecken in Supermärkten“, sagt Spirk.
Die beiden Betriebsführerinnen werden auch von Vater Alfred und zwei Mitarbeiterinnen unterstützt. Demnächst herrscht wieder Hochbetrieb bei den Thamhesls – denn der Osterschinken sei gefragt „vor allem gekocht“, wie Spirk weiß.
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