Warum im Burgenland immer mehr Wohngebäude brennen

Zusammenfassung
- Im Burgenland stiegen die Brandeinsätze in Wohngebäuden 2024 um 12 Prozent, oft durch Akkus und "Messietum" verursacht.
- Die Küche ist der häufigste Brandentstehungsort. Rauchwarnmelder sind lebensrettend, aber nur 53 Prozent der Betroffenen hatten einen installiert.
- Hochwertige Rauchwarnmelder kosten rund 25 Euro, ihre Vernetzung kann in Notfällen Leben retten.
Die Zahl der Brandeinsätze in Wohngebäuden ist im Burgenland im Jahr 2024 um zwölf Prozent auf 184 Einsätze gestiegen. Insgesamt belief sich die Zahl der Brandeinsätze der burgenländischen Feuerwehren auf 1.303, eine Steigerung um sechs Prozent.
Der prozentuell stärkste Anstieg entfiel mit einem Plus von zwölf Prozent auf Einsätze bei Wohngebäuden.
In Österreich (exklusive Vorarlberg) sank die Zahl der Brandeinsätze bei Wohngebäuden um fünf Prozent auf 7.096.
Warum es häufiger im Wohnraum brennt
"Akkus sind eine Ursache für den Anstieg an Bränden", auch das "Messietum", wie Martin Mittnecker, Leiter der Brandverhütungsstelle im Landesfeuerwehrverband, am Dienstag erklärte.

Ein Journalist löscht am Dienstag, 25. Februar 2025, ein Feuer im Rahmen einer Vorführung des Landesfeuerwehrverbandes Burgenland zum Thema "Wohnhausbrände" in Eisenstadt.
Rauchwarnmelder können zwar keine Brände verhindern, retten aber Leben, betonte er.
In der Küche brennt es am häufigsten
Armin Kaltenegger, Leiter des Fachbereichs Eigentumsschutz im Kuratorium für Verkehrssicherheit berichtete über die Ergebnisse einer KFV-Studie.
- Demnach waren 14 Prozent der Befragten bereits mindestens einmal von einem Brand in ihrem Wohngebäude betroffen. Mehr als zwei Prozent davon sogar schon mehrfach.
- Häufigster Entstehungsort der Brände ist die Küche (44 Prozent), gefolgt vom Wohnzimmer (elf Prozent) und Keller (sieben Prozent).
- Den ersten Hinweis auf den Brand erhielten die meisten durch Brandgeruch (30 Prozent).
- Einen Rauchwarnmelder hatten allerdings nur 53 Prozent der Brandopfer installiert.
Rauchwarnmelder sind in Österreich seit 2008 bei Neubauten verpflichtend. Eine Nachrüstpflicht gibt es nur in Kärnten, so Mittnecker. Ein solcher würde in jeden Aufenthaltsraum gehören. Auch Feuerlöscher sollten in Wohnhäusern und Einfamilienhäusern leicht zugänglich sein.

Armin Kaltenegger (l./KFV-Kuratorium für Verkehrssicherheit ) und Martin Mittnecker (Landesfeuerwehrverband Burgenland) präsentieren im Rahmen einer Pressekonferenz des Landesfeuerwehrkommandos Burgenland zum Thema "Wohnhausbrände" u.a. Rauchmelder.
"Akkus sind eine Ursache für den Anstieg an Bränden. Auch eine starke Unordnung oder Unsauberkeit führt verstärkt zu Bränden", verwies Mittnecker auf das "Messietum". Akkus betreffen sämtliche Geräte von Handys bis hin zu E-Scootern und E-Bikes.
Woran die meisten Brandopfer sterben
"Die meisten Brandopfer sterben nicht durch die Flammen, sondern den giftigen Rauch“, warnt Kaltenegger. Ein Rauchwarnmelder gebe die nötige Zeit, dass man flüchtet oder einen kleinen Brand sogar selbst löschen kann.
"Beschaffen Sie sich bitte einen Rauchwarnmelder. Haben Sie bitte einen Feuerlöscher zuhause nahe den Orten, wo es leicht brennt. Offenes Feuer und heißes Öl niemals unbeobachtet lassen und Fluchtwege freihalten", appelliert Kaltenegger.
122 und 25 Euro können Leben retten
Auch die Notrufnummer der Feuerwehr - 122 - sollte man sich merken. Qualitativ hochwertige Rauchwarnmelder würden rund 25 Euro kosten, Fehlauslösungen seien bei diesen auch kein Thema mehr. Von besonders günstigen Geräten rät Mittnecker ab.
Auch gebe es vernetzte Geräte, wodurch ein Rauchwarnmelder im Kinderzimmer etwa auch jenen im Elternschlafzimmer auslöst. "Man wird auf jeden Fall munter", stellte er fest. "Ein Brand, den der Melder erkennt, kann man mit tragbaren Feuerlöschern zu 99 Prozent löschen, denn ein Brand fängt in aller Regel klein an", so Mittnecker.
Wie gefährlich das falsche Verhalten im Brandfall ist, demonstrierte die Feuerwehr bei der Pressekonferenz am Beispiel eines Fettbrands. Der Versuch, eine brennende Pfanne mit Wasser zu löschen, führt zu einer gewaltigen Stichflamme. Unter Kontrolle bringt man die Flammen hingegen durch einen Deckel drauf oder mit Hilfe des Feuerlöschers. Die Feuerwehr sollte trotzdem immer verständigt werden.
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