Sind Sie abergläubisch? Alte Weisheiten neu interpretiert

Autor Christoph Frühwirth
Autor Christoph Frühwirth untersucht in seinem neuen Buch alte Mythen – und warum sie nicht verschwinden.

Um einen rationalen Menschen zurück zum Aberglauben zu führen, braucht es manchmal nur einen Stromausfall. So geschehen vor einigen Jahren, als Autor Christoph Frühwirth in seiner Schreibwerkstatt in Purbach plötzlich im Dunklen saß.

„Da war es schwarz“, berichtet Frühwirth im KURIER-Gespräch. „Und bis zur Erfindung der Glühbirne war es bei den Leuten immer schwarz. Wenn dann das Flackern der Kerzen irgendwelche Fratzen an die Wand geworfen hat, oder der Blitz irgendwo eingeschlagen hat, dann konnte man sich nicht anders helfen als mit abergläubischen Mitteln.“

Der inzwischen vierte Band aus Frühwirths Reihe erzählender Sachbücher dreht sich nun ganz um den Aberglauben.

In neun abwechslungsreichen Kapiteln geht er Themen wie Bauernregeln, Liebeszauber und Zahlenmagie auf den Grund – ohne wissenschaftlich in die Tiefe zu gehen, aber stets gründlich recherchiert.

Zu jedem Kapitel holte sich Frühwirth eine Expertenmeinung ein. So kommt beim Thema Glücksbringer eine Rauchfangkehrerin zu Wort, und über die Unterschiede zwischen Glaube und Aberglaube klärt der Purbacher Pfarrer Roman Schwarz auf.

Keine Esoterik

„Was ich vermieden habe, war jegliche esoterische Anbindung. Gleichzeitig wollte ich den Stoff in unserer Lebensrealität verankern“, erzählt Frühwirth.

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Christoph Frühwirth: „Volksweisheiten und Aberglaube im Alpenraum“
Servus. 208 Seiten. 24 €

Seine Erzählungen würzt der Autor mit kulinarischen Noten: Zwischen den Kapiteln finden sich Rezepte für ein „Neunerlei“ – neun Rezepte mit einem Bezug zum Aberglauben.

Kurzweiliger Lesestoff für dunkle Herbst- und Winterabende.

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