16 Monate bedingt: Burgenländer bestahl unmaskiert Bank

Verhandlung am Landesgericht Wien
39-Jähriger forderte in Tschurndorfer Filiale unbewaffnet Geld und erbeutete 16.390 Euro. Schwierige finanzielle Situation als Motiv.

Ein 39-Jähriger, der am 25.Oktober unmaskiert und unbewaffnet in einer Bankfiliale in Tschurndorf (Gemeinde Weppersdorf, Bezirk Oberpullendorf) Geld gefordert und 16.390 Euro gestohlen hat, ist am Donnerstag in Eisenstadt vor Gericht gestanden. Er wurde wegen schweren Diebstahls zu einer bedingten Haftstrafe von 16 Monaten verurteilt, die Probezeit beträgt drei Jahre.

Der Burgenländer war geständig. Als Motiv gab er seine schwierige finanzielle Situation an. Er habe einen „kompletten Aussetzer“ gehabt, berichtete der Mann vor Gericht. Er sei einfach in die Bank gegangen, „wie wenn ich zum Billa gehen würde“, und habe Geld gefordert. „Geld her“ habe er gesagt und der Bankangestellten ein Plastiksackerl gegeben. Diese sei seiner Forderung nachgekommen, danach sei er einfach wieder gegangen.

Angestellte hielt Forderung für "Scherz"

Die Bankangestellte sagte aus, sie habe die Forderung nach Geld anfangs für einen Scherz gehalten. Dann habe sie allerdings erkannt, dass es „voller Ernst“ sei. „Ich habe geglaubt, meine letzte Stunde hat geschlagen“, sagte sie. Nachdem sie dem 39-Jährigen das Geld gegeben hatte, sei dieser „stehen geblieben und hat mich angeschaut“, erzählte die Frau.

Als er die Filiale schließlich verlassen habe, hat sie gesehen, dass er mit seinem Auto direkt vor der Bank parke und sich das Kennzeichen gemerkt. So konnte der Burgenländer eine Dreiviertelstunde später bei seinem Wohnhaus festgenommen werden. Das Geld wurde beinahe vollständig sichergestellt.

"Eher Hilferuf und blöde Aktion"

Der Verteidiger des 39-Jährigen sprach von einer „ganz außergewöhnlichen Tat“, die keinesfalls von längerer Hand geplant gewesen sei. Es liege eine drückende finanzielle Notlage vor, die Tat sei „eher ein Hilferuf“ und eine „blöde Aktion“, die dem Burgenländer in diesem Moment eingefallen sei. Das sehe man auch daran, dass der 39-Jährige unmaskiert zur Bank gefahren und mit seinem eigenen Auto vor der Tür stehen geblieben sei. Weiters habe er bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, damit so etwas nicht wieder vorkomme.

Richterin Karin Lückl sprach den 39-Jährigen schuldig. Als mildernd wertete sie, dass er geständig und bisher unbescholten sei. Zudem habe der Burgenländer das Haftübel nach seiner Festnahme bereits verspürt. Die bedingte Freiheitsstrafe sei „eine einmalige Chance für Sie“, sagte sie dem 39-Jährigen.

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