Pharma-Innovationen: Jährliches Sparpotenzial von 100 Millionen Euro für das österreichische Gesundheitssystem
Forschungsinvestitionen im Gesundheitswesen senken Kosten und steigern die Qualität der Patientenversorgung. 2022 wurden in Österreich 284 klinische Prüfungen durchgeführt und 54 neue Arzneimittel zugelassen[1]. Einer leistbaren Versorgung der Bevölkerung mit innovativen Arzneimitteln stehen jedoch hohe Kosten, ein hohes unternehmerisches Risiko und ein hoher Forschungsaufwand auf Seiten des Pharma- und Life-Science-Sektors gegenüber, der rund 283 Millionen Euro jährlich in Innovationen investiert[2]. Das Einsparungspotenzial der klinischen Forschung für das Gesundheitssystem wird mit rund 100 Millionen Euro jährlich beziffert[3]. Expert:innen aus Onkologie, Psychiatrie, Public Health und Pharmaökonomie, Patientenvertretung, Gesundheitssystem, gesetzlichen und gemeinnützigen Interessenvertretungen fordern klare Leitlinien für Pharma-Investitionen und schlagen Lösungsmöglichkeiten wie Netzwerkbildung und zentrale nationale Fonds für innovative Therapien vor.
Die europäische Pharmaindustrie weist Investitionen von 40 Milliarden Euro jährlich (2) und mit einer F&E-Quote von 12,4 Prozent die höchste Forschungsquote aller Technologiesektoren auf (2). Österreich belegt in der EU bei Forschungs- und Innovationsleistungen derzeit mit einer F&E-Quote von 3,22 Prozent[4] den achten Rang.[5] In Österreich investieren Pharmaunternehmen jährlich rund 283 Millionen Euro (2019) in die Forschung und Entwicklung von Innovationen (2); 44 Prozent der Kosten für F&E entfallen derzeit auf klinische Studien (2). 50 Prozent der Forschungsausgaben in Österreich werden vom öffentlichen Sektor bzw. Investitionen aus dem Ausland getragen, 50 Prozent von der Privatwirtschaft[6].
Im letzten Jahr lag die Zahl der klinischen Prüfungen bei 284 und 54 neue Arzneimittel konnten zugelassen werden, insgesamt kamen in den letzten zehn Jahren über 400 innovative Arzneimittel auf den Markt.(1) Die Anzahl der Patentveröffentlichungen sinkt in Österreich jedoch seit mehr als zehn Jahren im weltweiten Vergleich merklich. „Die Forschungsquote in Österreich ist zwar in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, Pharma-Investitionen könnten jedoch bei verstärkter Förderung ingesamt ein deutliches Einsparungspotenzial von etwa 100 Millionen Euro jährlich für das Gesundheitssystem und somit die Volkswirtschaft erzielen“, so Dr. Martin Gleitsmann, Unternehmensberater und Senior Research Fellow bei Economica Institut für Wirtschaftsforschung.
„Um eine leistbare Versorgung auch zukünftig gewährleisten zu können, müssen weiterhin Anreize für pharmazeutische Unternehmen zur Erforschung von innovativen Arzneimitteln geschaffen und zugelassene Innovationen den Patient:innen in Österreich auch tatsächlich zugänglich gemacht werden – mit raschen Entscheidungsfindungen, gezieltem Ressourceneinsatz und dem gemeinsamen Ziel, ein nachhaltig hochwertiges Gesundheitssystem zu entwickeln, das die bestmögliche Versorgung der Menschen in den Mittelpunkt stellt“, betont DI Ines Unfried, MBA, Lead Governmental Affairs & Patient Affairs Janssen Austria.
1 Euro F&-E-Investition bringt Staatshaushalt 3,67 Euro Einsparung
Innovative Therapien können helfen, dem Gesundheitssystem Kosten zu ersparen und betroffenen Menschen viele weitere Lebensjahre ohne Beeinträchtigung ermöglichen[7]. Eine umfangreiche gesundheitsökonomische Analyse hat ergeben, dass eine innovative Therapie in 26 einkommensstarken Ländern inklusive Österreich durchschnittlich 13.904 USD pro gewonnenem Lebensjahr kostet. Diese Kosten liegen sogar 3,5-fach unter den BIP-pro-Kopf-Werten[8]. Am Beispiel entzündlicher Darmerkrankungen wurde 2018 bis 2020 beobachtet, dass ein ausgegebener Euro für klinische Studien seitens Pharmaunternehmen 3,67 Euro Einsparungen für das Gesundheitssystem bringt[9].
Ökonomische Bewertungen des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica konnten zum Beispiel auch nachweisen, wie deutlich der Staatshaushalt alleine durch die Erkrankung therapieresistente Depression belastet wird: jährlich mit einer Spanne von 337 Millionen Euro (Basisannahme: rund 14.322 Betroffene)(7) bis zu 1,03 Milliarden Euro (Basisannahme: rund 43.732 Betroffene)[10]. „Diese Zahlen zeigen deutlich die Sinnhaftigkeit, auch in diesem Bereich verstärkt zu investieren und Innovationen rasch verfügbar zu machen“, so Gleitsmann.
Innovations-Umfeld im Bereich der Onkologie finanziell gestresst
Univ.-Prof. Dr. Richard Greil, Univ. Klinik Salzburg, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin III, Leiter des Salzburger Cancer Research Institutes (SCRI), Leiter des Cancer Cluster Salzburg, Präsident Austrian Group of Medical Tumor Therapy (AGMT) hält fest: „Bei der Behandlung von Krebserkrankungen sind in den letzten beiden Jahrzehnten hochsignifikante Fortschritte durch die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse der Tumorimmunologie und zur pathologischen Signalübertragung auf Basis von Veränderungen der Erbinformation gemacht worden. Über 80 Prozent der Verbesserungen des Überlebens von Krebspatient:innen beruhen auf neuen Medikamenten, was sich in durchschnittlichen Abnahmen der Krebsmortalität von 1,5 bis 2 Prozent pro Jahr und in einzelnen Krankheiten von bis zu 4 bis 5 Prozent pro Jahr bemerkbar macht.“ Ein schnellstmöglicher Innovationszugang ist daher von fundamentaler Bedeutung für die Überlebenswahrscheinlichkeit und Lebensqualität von Krebspatient:innen.
Der Zugang zur onkologisch erstklassigen Versorgung auf nationalem und internationalem Niveau ist im österreichischen Krankenanstaltenrecht als Recht der Patient:innen und Pflicht der zentralen Krankenanstalten/Universitätskliniken festgelegt. Die optimale Therapie für Krebspatient:innen durchführen zu können sieht der Experte durch mehrere Faktoren zunehmend gefährdet: Dazu gehören die massive Abnahme der Zahl von Ärzt:innen und Pflegepersonen, die in den nächsten Jahren für eine zunehmende Zahl an Krebs erkrankter Patient:innen zur Verfügung stehen wird und diesbezügliche Versäumnisse der Vergangenheit; der mehr oder weniger offen ausgeübte Druck auf die Ärzteschaft, neue und teuer erscheinende Medikamente nicht oder bewusst verspätet zur Anwendung zu bringen, und den enormen Fortschritt den innovative Behandlungskonzepte und Medikamente gebracht haben zu relativieren; sowie Defizite in der Förderung und Umsetzung von Forschung im klinischen Bereich.
Daraus ergeben sich eine Reihe von Notwendigkeiten, so Prof. Greil:
- Es muss sichergestellt werden, dass Patient:innen mit auf Krebs hinweisenden Symptomen und/oder pathologischen Befunden aus Screening oder sonstigen Untersuchungen, unmittelbaren und unbehinderten Zugang zu Krebszentren haben. Die Propagierung von „zuerst 1450, dann telemedizinischen, ambulanten und letztlich stationären Zugang“ unter Inkaufnahme zahlreicher Irrwege kann und darf für Krebspatient:innen nicht gelten. Auf Grund des nachgewiesen mortalitätserhöhenden Effekts von Wartelisten, oder zeitlicher Verzögerung bis zu Diagnoseerstellung und von da weg zum Behandlungsbeginn müssen diese Parameter verbindlich festgelegt werden (z.B. Maximum jeweils 14 Tage) wie auch in anderen Ländern. Diese ergebniskritischen Parameter müssen erfasst und mandatorisch für jede Region und Institution zur Patient:innenorientierung veröffentlicht werden. Patient:innen müssen weiterhin direkten Zugang zu Onkologischen Zentren haben können.
- Innovation und Fortschritt müssen eine positive Konnotation in der öffentlichen und politischen Diskussion haben, da diese Lebensqualität und Lebenszeit erhöhen, direkt und indirekt soziale, familiäre und ökonomische Produktivitätserhöhung bzw. Vermeidung von diesbezüglichen Verlusten mit sich bringen.
Die Sichtweise von Innovation als reiner Kostenfaktor der verschiedenen Zahler muss einer sozialen und volkswirtschaftlichen Betrachtungsweise weichen, in der der schnellst verfügbaren und optimalen Behandlungen eine zentrale Bedeutung für Patient:innen und Wirtschaftlichkeit zukommt. Geschwindigkeit und optimale Qualität sind typischerweise auch ökonomisch am effizientesten. - Die Finanzierung innovativer Betreuung und Therapien sollte dem Ort der Leistungserbringung auch über Bundesländergrenzen hinweg folgen. Damit würde ein Wettbewerb um die tatsächlich beste Behandlung zugunsten der Patient:innen eingeleitet werden und tatsächlich gleichartige Zugangsmöglichkeit zur optimalen Leistung erreicht werden können. Dies steht im Gegensatz zur derzeitig geübten Praxis, die Patient:innen zahlreiche Hürden für den Zugang zur optimalen Behandlung in den Weg legt.
- Finanzierung teurer Medikamente sollte typischerweise aus der Regelversorgung des LKF-Systems erfolgen, wobei den behandelnden Ärzt:innen wie bisher die entscheidende Rolle als Verschreiber:innen zukommen muss. Lösungen der Finanzierung aus Innovationstöpfen dürfen nicht dazu verwendet werden, durch Restriktion des Finanzierungstopfes neue bürokratische Hürden und jahreszeitlich unterschiedlich äquale Zuordnung einzuführen. Das österreichische System der direkten Verordnung innovativer Krebstherapien durch die behandelnden Ärzt:innen darf nicht durch ein System ersetzt werden, indem wie in anderen Ländern Beantragungs- und Verzögerungsbürokratie zu massiven zeitlichen Verzögerungen der Behandlung Schwerstkranker eingesetzt werden. Bezahlung muss der erbrachten Leistung folgen.
- Österreich ist bei der raschen Zugängigkeit neuer Medikamente international zurückgefallen, und diese Zeitabstände der Verfügbarkeit ab Zulassung oder zuvor in klinischen Studienprogrammen sollten österreichweit seitens der Krankenanstaltenträger und Sozialversicherungen offengelegt werden müssen. Die diesbezügliche Kontrolle sollte entweder tatsächlich unabhängigen privaten Organisationen oder dem Parlament übertragen werden.
- Den beträchtlichen Finanzierungs-Defiziten in der klinischen und translationalen Krebsforschung in Österreich ist entgegenzuwirken, insbesondere da eine optimale Behandlung nur mehr in Zentren mit sehr hoher klinischer Forschung möglich ist. Die Forschungsaktivität gepaart mit hohen Fallzahlen sowie der rasche Zugang zu neuen Medikamenten machen in internationalen Untersuchungen den größten Anteil an Reduktion der Krebsmortalität aus.
- Forschung und Innovation sind zentrale Treiber des gesellschaftlichen Wohlstands. Das gilt in besonderer Weise für die medizinische Forschung und dabei speziell für die Krebsforschung, die über erfolgreiche Produkte den größten Produktivitätsgewinn mit sich bringen und andererseits das meist nachgefragte Gut der Menschen ermöglichen. Forschungsintensive Industrie muss nach Österreich gebracht werden.
Stärkung der Versorgungsmodelle im psychiatrischen Bereich gefordert
Ein weiterer Bereich, der durch Innovationen entlastet werden könnte, ist jener der psychischen Erkrankungen. Am Beispiel der Depression lassen sich massive Auswirkungen sowohl auf die Lebensqualität als auch auf die Überlebensfähigkeit betroffener Patient:innen skizzieren. Bei adäquater Behandlung ist die Prognose der Depression gut. Jedoch zeigt über ein Drittel der Depressionsbetroffenen ein ungenügendes oder fehlendes Ansprechen auf mehrere, klassische Antidepressiva[11]. „Innovative Versorgungsmodelle müssen veränderten und wachsenden Anforderungen Rechnung tragen und konsistent einen mehrdimensionalen, bio-psycho-soziotherapeutischen Ansatz verfolgen – neben einer suffizienten, flächendeckenden psychotherapeutischen Versorgung ist auch der Zugang zu Innovationen im Arzneimittelsektor notwendig“, so Priv.-Doz. DDr. Gernot Fugger, Oberarzt Psychiatrische Tagesklinik, Universitätsklinikum St. Pölten – Lilienfeld, der als Praxisbeispiel für die Integration von Psychopharmakotherapie, Psychotherapie und soziotherapeutischen Elementen im ambulanten Setting die akute Tagesklinik des UK St. Pölten anführt. Fugger ergänzt: „Besonders der Übergang vom Jugendalter ins Erwachsenenalter (=Transition) muss als wichtige Phase für Prävention wahrgenommen werden, denn der Krankheitsbeginn vieler psychischer Erkrankungen wie auch der Depression ist häufig vor dem 25. Lebensjahr – hier müssen Versorgungsstrukturen gestärkt und Kooperationsnetzwerke etabliert werden.“
Negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Auch der Arbeitsmarkt als wichtiger Treiber der Volkswirtschaft erfährt negative Auswirkungen durch fehlende Innovationen im psychiatrischen Bereich. Denn es ist ein klarer Aufwärtstrend der psychischen und Verhaltensstörungen beobachtbar: Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich die Zahl der Krankenstandstage infolge psychischer Erkrankungen mehr als verdreifacht – 2021 machten psychische und Verhaltensstörungen gut elf Prozent aller Fehlzeiten aus[12]. Weiters sind psychische Erkrankungen die häufigste Ursache von Neuzugängen in die Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension, und über ein Drittel aller Invaliditätspensionen ist auf die Krankheitsgruppe „Psychische und Verhaltensstörungen“ zurückzuführen[13]. Erkrankte könnten durch innovative Therapien rascher wieder in das Arbeitsleben und die Gesellschaft integriert und die Kosten für Krankenstände, Pflegefreistellungen von Angehörigen, Produktivitätsverlusten sowie Kündigungen oder Arbeitslosigkeit gesenkt werden.
„In Vorbereitung des kommenden Finanzausgleichs finden konkrete Verhandlungen über innovative Finanzierungsformen insbesondere für seltene Erkrankungen statt – das ist eine sehr positive Entwicklung. Dagegen wird aber psychiatrischen Erkrankungen vergleichsweise wenig politisches Interesse entgegengebracht. Korrespondierend damit scheint die Innovationskraft der Forschung – soweit ich das überblicken kann – und das Interesse der Krankenversicherung an Neuerungen vergleichsweise gering zu sein“, sagt Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich. „Das gesundheitsökonomische Instrumentarium der Krankenversicherung zur Beurteilung von Innovationen und deren Nutzen ist derzeit weniger ein transparenter Werkzeugkoffer als mehr eine ‚black box‘. Bei der Nutzenbewertung gibt es noch Luft nach oben – für das jeweilige Individuum und auch auf der Ebene der volkswirtschaftlichen Nutzen-Betrachtung könnte eine kritische Betrachtung des Rechtsrahmens und der Praxis für Patient:innen nur von Vorteil sein“, schließt der Experte.
Patientenanspruch auf Stand der Wissenschaft
„Aus verfassungsrechtlicher Sicht gibt es einen klaren Anreiz zur wirkungsvollen und fairen Verteilung von Ressourcen“, ergänzt Univ. Prof. Dr. Karl Stöger, Leiter des Instituts für Ethik & Recht in der Medizin an der Universität Wien. Gemäß Krankenanstaltengesetz haben österreichische Patient:innen Anspruch auf medizinische Behandlungen im Allgemeinen und insbesondere die Gabe von Arzneimitteln, die jeweils dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen. Bei Arzneimitteln muss bei Vorhandensein mehrerer gleichwertiger Präparate zusätzlich der Kostenfaktor berücksichtigt werden. „Jedoch sticht der Stand der Wissenschaft die Finanzierbarkeit. Es bedarf einer ehrlichen, offen geführten Diskussion über den tatsächlichen Umgang mit Innovationsfreundlichkeit und die damit verbundenen Kosten. Es muss verhindert werden, dass Patient:innen für den Zugang zu einer Innovation vor Gericht ziehen müssen, und sichergestellt werden, dass von Anfang an möglichst klare Regeln vorhanden sind. Orientierung sollen allgemeine Leitlinien geben: nachvollziehbar für Patient:innen, aber auch für Anwender:innen und Hersteller. Es fehlt immer noch eine Sektoren- und Akteurs-übergreifende Herangehensweise – außerdem klare Regeln und eine Orientierung durch Leitlinien“, so der Experte.
Vier konkrete Forderungen aus Patientensicht
„Eine Innovation ist dann erfolgreich, wenn sie bei Patient:innen ankommt und Nutzen stiftet. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Industrie, Staat, Medizin und Zahlern mit Einbindung der Patientenvertretungen mit dem Ziel einer verkürzten Zeit bis zur Diagnose und Therapie ist hier Voraussetzung“, schließt sich Mag. Elisabeth Weigand, MBA, Geschäftsführung Pro Rare Austria – Allianz für seltene Erkrankungen, an. Aus Patientensicht lassen sich vier konkrete Forderungen im Bereich Pharma-Innovationen ablesen: Erstens soll das vorherrschende Sektoren- und Silodenken zwischen extra- und intramuralem Bereich oder Bund und Ländern beendet werden, zweitens eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen allen Stakeholdern, Industrie, Staat, Medizin und Zahlern stattfinden. Drittens fordern die Vertretungen eine stärkere Einbindung: „Patientenvertretungen können und sollen mitgestalten, damit Innovationen leistbar und finanzierbar sind und nicht nur als Kostenfaktor dargestellt werden. Sie müssen von Beginn an mehr involviert werden und mitentscheiden können, in der Forschung, bei der Mitgestaltung von Studien sowie im Rahmen des HTA-Prozesses. Patient:innen wollen nicht nur Bittsteller sein, sondern auch einen Beitrag leisten“, betont Weigand. Viertens können Patientenwegweiser Betroffene durch das Gesundheits- und Sozialsystem lotsen, damit organisierte Pfade erstellen, Patient:innen selbst, aber auch das Personal unterstützen sowie Kosten sparen.
Die Publikation „Janssen Gesundheitsgespräche 2023: Leistbarkeit und Finanzierung von Life-Science-Innovationen im Gesundheitsbereich – was kann Österreich?“ ist gerne auf Anfrage bei janssen@ikp.at erhältlich.
Ein Mitschnitt des Mediengesprächs ist in voller Länge unter https://events.streaming.at/janssen-20230627 abrufbar.
Die Fotos des Mediengesprächs finden Sie in der APA-Fotogalerie.
AT_CP-398004
Janssen Austria ist die Österreich-Niederlassung von Janssen, der pharmazeutischen Unternehmenssparte von Johnson &Johnson. Die Janssen-Cilag GmbH mit Sitz in Wien beschäftigt mehr als 150 Mitarbeiter:innen und fokussiert sich auf den Vertrieb von Arzneimitteln in den Therapiegebieten Neurowissenschaften, Onkologie/Hämatologie, Immunologie, Infektiologie und Lungenhochdruck sowie auf die Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen, Ärzt:innen, Apotheken, Pflegepersonal, Verwaltung, Behörden und anderen Partner:innen im Gesundheitswesen.
Janssen Austria wurde 1982 als Janssen Pharmaceutica Österreich gegründet. Der Standort existiert jedoch bereits seit 1948 unter dem Namen Cilag Österreich. 1995 schlossen sich die Unternehmen Janssen und Cilag zu Janssen-Cilag zusammen und waren später Teil des Schweiz-Österreich-Clusters. Nach einer Transformationsphase ist Janssen Austria seit 2020 explizit auf den österreichischen Markt ausgerichtet und zählt zu den Top 3 am österreichischen Pharmamarkt (Quelle: IQVIA Gesamtmarkt („TOTA“) MAT Apr 2023)
https://www.janssen.com/austria/
Fotonachweis: vlnr Dr. Martin Gleitsmann, Unternehmensberater und Senior Research Fellow bei Economica Institut für Wirtschaftsforschung, DI Ines Unfried, MBA, Lead Governmental Affairs & Patient Affairs Janssen Austria, Hon. Prof. (FH) Dr. Bernhard Rupp, MBA, Leiter der Abteilung Gesundheitspolitik, Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich, Mag. Elisabeth Weigand, MBA, Geschäftsführung Pro Rare Austria – Allianz für seltene Erkrankungen, Univ. Prof. Dr. Karl Stöger, Leiter des Instituts für Ethik& Recht in der Medizin, Univ. Prof. Dr. Richard Greil, Univ. Klinik Salzburg, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin III, Leiter des Salzburger Cancer Research Instituts (SCRI), Leiter des Cancer Cluster Salzburg, Präsident Austrian Group of Medical Tumor Therapy (AGMT), Priv.-Doz. DDr. Gernot Fugger, Oberarzt Psychiatrische Tagesklinik, Universitätsklinikum St. Pölten - Lilienfeld
C APA Fotoservice/Ludwig Schedl
Referenzen
[1] FOPI Pressemeldung. Bilanz von AGES und forschenden Pharmaunternehmen: Fast ein Drittel mehr innovative Arzneimittel im Jahr 2022 (9. Mai 2023) unter https://tinyurl.com/mpmk4r98 (zuletzt aufgerufen am 19.6.2023)
[2] EFPIA Pharmaceutical Industry in Figures – Key Data 2022 unter https://tinyurl.com/5n8j7pyf (zuletzt abgerufen am 23.6.2023)
[3] Walter E et al. Economic impact of industry-sponsored clinical trials of pharmaceutical products in Austria. J Med Econ. 2020. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32046538/ (zuletzt aufgerufen am 23.06.2023)
[4] Statistik Austria Forschungsquote Globalschätzung (17.5.2023) unter https://tinyurl.com/4tfy6xy5 (zuletzt aufgerufen am 23.6.2023)
[5] European Innovation Scoreboard 2022 unter https://tinyurl.com/ynndb9wp (zuletzt aufgerufen am 23.6.2023)
[6] Statistik Austria. Forschungsausgaben steigen auf rund 15,5 Mrd. (21.4.2023) unter https://tinyurl.com/bct7m3wy (zuletzt aufgerufen am 23.6.2023)
[7] Helmenstein C et al. Volkswirtschaftliche Auswirkungen der therapieresistenten Depression (Hrsg. von Economica); Aug. 2022, S.15 (Data on file)
[8] Lichtenberg FR. The effect of pharmaceutical innovation on longevity: Evidence from the U.S. and 26 high-income countries. Econ Hum Biol.2022; 46:101124
[9] Polignano MG et al. Economic impact of industry-sponsored clinical trials in inflammatory bowel diseases: Results from the national institute of gastroenterology „Saverio de Bellis“. Front Pharmacol. 2022;13:1027760.
[10] Walther E et. al. The Cost-of-Illness and Burden-of-Disease of Treatment-resistant depression in Austria. Juni 2022, S.2 (Data on File)
[11] Bartova, L., Dold, M., Kautzky, A., Fabbri, C., Spies, M., Serretti, A., ... & Kasper, S. (2019). Results of the European Group for the Study of Resistant Depression (GSRD)—basis for further research and clinical practice. The World Journal of Biological Psychiatry, 20(6), 427-448.
[12] Dachverband der Sozialversicherungsträger. Fehlzeitenreport 2022 (Nov. 2022) unter https://tinyurl.com/4pevay6k (zuletzt aufgerufen am 25.6.2023), WIFI-Berechnungen
[13] Statistisches Handbuch der österreichischen Sozialversicherung 2022 (Okt. 2022) unter https://tinyurl.com/yeyu5vt3 (zuletzt aufgerufen am 25.6.2023)
Kommentare