PEKABE: Katastrophale Performance der Pensionskassen hat massive Auswirkungen auf alle Berechtigten

PEKABE: Katastrophale Performance der Pensionskassen hat massive Auswirkungen auf alle Berechtigten. Im Bild: Peter Weller, Vorsitzender von PEKABE
Pensionskassen vernichten 2022 rund drei Milliarden Kapital. Pensionskürzungen bis zu 15 Prozent sind die Folge, Anlageziele der Aktiven sind unerreichbar.

Die heute veröffentlichten Kennzahlen der österreichischen Pensionskassen zeigen einmal mehr, dass diese nicht in der Lage sind die seinerzeit zugesagten Erträge zu erwirtschaften. Die negative Performance von 9,67% im vergangenen Jahr bedeutet für die Mehrheit der Pensionisten eine Pensionskürzung von bis zu 15%. Seit vielen Jahren sind die Berechtigten der Pensionskassen mit unzureichenden Erträgen konfrontiert. Dadurch erreichen die Anwartschaftsberechtigten zum Pensionsantritt nur selten das Veranlagungsziel bzw. haben viele Leistungsberechtigte im Laufe der Jahre bereits mehr als die Hälfte ihrer ursprünglichen Pension verloren.

Sämtliche Annahmen der Pensionskassen und Versprechen der (ehemaligen) Arbeitgeber haben sich als völlig unrealistisch herausgestellt. Die durchschnittliche Performance der Pensionskassen lag in den letzten 15 Jahren bei lediglich 2,38 Prozent (Quelle: Österreichische Kontrollbank) und ist damit weit entfernt von den ursprünglichen Zusagen, denen zufolge eine Veranlagungsüberschuss von 7 Prozent pro Jahr als leicht erreichbar dargestellt wurde.

Tatsache ist, dass dieses System nicht ausreichend robust ist, um ökonomische und politische Schocks im notwendigen Ausmaß zu absorbieren. Die Argumentation des Vorsorgeverbands, dass es einen Reservekanister in Form der Schwankungsrückstellung gibt, ist völlig unzutreffend. Bei dieser „Reserve“ handelt es sich um eine vorenthaltene Pensionsleistung, die ausschließlich von den Berechtigten finanziert wird. Diese tragen auch das alleinige Risiko, denn das Pensionskassengesetz kennt keine Haftung der Pensionskassen für Fehler in der Veranlagungspolitik.

Die aktuellen Pensionskürzungen von rund 15 Prozent werden durch die enorme Inflation verschärft, sodass die Bezieher von Betriebspensionen einen Kaufkraftverlust von zirka 25 Prozent erleiden. Die von Finanzminister Brunner im April des Vorjahres in Aussicht gestellte „Abfederung“ zur Vermeidung von Pensionskürzungen ist bis heute nicht realisiert, versprochene Modelle nicht bekannt.

Peter Weller, der Vorsitzende von PEKABE, dazu: „Im abgelaufenen Jahr wurden rund drei Milliarden an Pensionskapital unwiederbringlich vernichtet. Die Verluste in den Jahren mit negativer Performance übersteigen nämlich die positiven Ergebnisse um das Doppelte. Die von der Politik propagierte zweite Säule des Pensionssystems ist nicht geeignet stabile Pensionen zu garantieren und enttäuscht immer mehr.“

Über PEKABE

PEKABE ist die einzige europäische Konsumentenorganisation, welche die Interessen von über einer Million Berechtigter der österreichischen Pensionskassen unabhängig und überparteilich vertritt.

www.pekabe.at

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