„Das Beste kommt noch!“: Marcel Hirscher über seine seelische Transformation und „Yesss-Momente“ im Alltag
18 Monate nach seinem Rücktritt fühlt sich seine Jahrhundert-Skikarriere für Marcel Hirscher, 32, an wie ein anderes Leben. In einem großen Exklusiv-Interview mit „The Red Bulletin“ spricht der beste Skirennläufer seiner Zeit erstmals über seine seelische Transformation seit jenem Tag, an dem er seine Karriere beendet und das grelle Licht der Öffentlichkeit verlassen hat: „Der Rücktritt war für mich, als hätte ich in meinem Leben den Knopf ‚Auf Werkseinstellung zurücksetzen‘ gedrückt.“
Acht Mal Gesamtweltcupsieger, sieben Mal Weltmeister, zwei Mal Olympiasieger und immer diese öffentliche Omnipräsenz als Superstar: „Ich bin als junger Typ von der Alm in Annaberg in dieses Ringelspiel Skirennsport eingestiegen und dort acht Jahre immer in der Mitte gestanden. Ich habe getan, was ich auf unserer Alm und in der Hotelfachschule gelernt habe: winken, lächeln und liefern. Ich wollt unbedingt alle g’scheit bedienen, gefühlt das ganze Land, den ganzen Sport. Ich habe dafür unglaublich viel bekommen, mehr, als ich jemals zu träumen gewagt hätte. Und trotzdem, so ehrlich und realistisch muss ich sein: In der Mitte dieses Ringelspiels ist auch ein bissl was von meiner Persönlichkeit liegengeblieben – Lockerheit, Leichtigkeit, Spontaneität, auch Offenheit.“ Und am Übergang in den neuen Lebensabschnitt, so Marcel Hirscher, sei das Wichtigste gewesen, wieder mehr dieser Typ von der Alm in Annaberg zu werden ...
Nach seiner phänomenalen Laufbahn im Skisport lebt er nach dem Motto „Das Beste kommt noch!“. Marcel Hirscher ist unter die Designer gegangen, führt das abwechslungsreiche Leben eines Freiberuflers, und er sammelt jeden Tag neue „Yesss-Momente“ in der Natur: „Jetzt ist meine Galerie voller Erlebnisse und lachender Gesichter.“ Vor allem genießt er seine Rolle als Familienvater – der bisher größte Schneemann, den er für seinen Sohn im Garten gebaut hat, war acht Meter hoch.
Dass er ein privilegiertes Leben führt, ist Marcel Hirscher bewusst. Die Sorgen der Welt machen ihn heute nachdenklicher als zu Zeiten, in denen sein Leben vom Maximalpuls des Spitzensports diktiert war. Warum er Politikerinnen und Politiker in Zeiten der Pandemie nicht um ihren Job beneidet, nach welchem Prinzip er versucht, in seinem Bereich bewusster mit Ressourcen umzugehen, und welche Hoffnung er für die Zukunft hegt – das gesamte Interview lesen Sie in der neuen Ausgabe von „The Red Bulletin“, die am Dienstag, dem 9. März 2021, erscheint.
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