Faschingsgeschichte(n): Wer die fünfte Jahreszeit erfand
Im 13. Jahrhundert taucht das Wort „Vaschang“ im Mittelhochdeutschen erstmals auf – es bedeutet „Fastenschank“ – letzter Ausschank alkoholischer Getränke vor der damals noch strengen Fastenzeit. Auch „Fasnacht“ leitet sich von „Fasten“ ab. Es bezeichnet die letzte Nacht vor der Fastenzeit, in der man noch alles essen und trinken darf.
Beispiele österreichischer Faschingsbräuche
Wien: Im Barock wurden prunkvolle Feste wichtig. So entstanden die ersten Bälle. Das Wort „Ball“ kommt aus dem Französischen („bal“, Tanz). Mit der Zeit hat sich Wien zur wichtigsten Ball-Stadt der Welt entwickelt. Mehr als 400 größere und kleinere Bälle finden jedes Jahr statt.
Oberösterreich: In Ebensee findet der Fetzenfasching statt, der 2011 von der UNESCO zum österreichischen immateriellen Kulturerbe ernannt wurde. Der Brauch wird bereits seit 120 Jahren begangen. Auf alte Kleider werden in mühevoller Arbeit viele bunte Fetzen genäht, die Gesichter mit Masken verdeckt.
Steiermark: In Aussee stehen sich Pless und Flinserl gegenüber, Trommelweiber ziehen mit Getöse durch die Stadt und trommeln dabei die Melodie des „Ausseer Faschingsmarsches“.
Tirol: Berühmt sind Mullerlaufen, Telfer Schleicherlaufen, Fisser Blochziehen, Axamer Wampelerreiten, Imster Schemenlauf oder Nassereither Schellerlaufen. Auch die Igler und Viller Huttler blicken auf eine lange Tradition zurück.