Warum die fadeste Suppe der Welt so gesund ist
Von Ingrid Teufl
In Asien findet sich die dünne Reissuppe namens Congee (sprich: Kondschi) in vielen Ländern auf dem Frühstückstisch. Nicht nur, weil dort eine warme, flüssige Mahlzeit traditionell einen guten Start in den Tag verheißt. Sondern auch, weil Congee gesundheitlich einiges zu bieten hat - und so zunehmend ein Thema in der modernen, westlichen Ernährung wird. Eigentlich erstaunlich, dass immer mehr Menschen diese fade, geschmacklose, aber zugegeben denkbar einfache Suppe löffeln.
Doch die Vorteile überwiegen: Weil der Reis mit der zehnfachen Wassermenge (daher auch die Bezeichnung "Wasser-Reis") stundenlang gekocht wird, bis er praktisch zerfallen ist, gilt Congee als besonders leicht verdauliche, den Verdauungsapparat nicht belastende Kost. Dennoch enthält er viele wichtige Nährstoffe, und das macht die Suppe zu einem idealen Begleiter in Fastenkuren, der neben dem Frühstück auch Haupt- oder Zwischenmahlzeiten ersetzen kann.
Jahrtausendealte Tradition in Ayurveda und TCM
Was im Westen erst zunehmend entdeckt wird, ist in Asien schon jahrtausendelang Tradition. Im Ayurveda etwa gilt Reis-Congee als gesündeste Nahrung überhaupt, die schon Buddha lobte:
"Die Reissuppe schenkt zehn Dinge, Leben und Schönheit, Leichtigkeit und Kraft, sie vertreibt Hunger, Durst und Wind, sie reinigt die Blase und die Niere und fördert die Verdauung."
In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt Reis-Congee als jene Speise, die dem Körper am meisten Qi - also Lebenskraft - zuführt, obwohl die Verdauungskraft am wenigsten beansprucht wird. Das führt in Summe zu Ausgewogenheit von Yin und Yang. Je länger die Suppe kocht, umso mehr stärkt sie Qi und Blut.
Das Grundrezept für den perfekten Congee...
100 g Reis mit einem Liter Wasser in einem großen Topf (der Reis schäumt und quillt stark auf!) kurz aufkochen, dann zugedeckt auf ganz kleiner Flamme drei bis vier Stunden köcheln lassen.
... sowie Variationen und Tipps
Congee hält im Kühlschrank mehrere Tage. Daher am besten gleich eine größere Menge kochen und portionsweise aufwärmen.
Als Variationen können verschiedene Reis- oder Getreidesorten ausprobiert werden.
Für süße Varianten kann nach Geschmack mit Butter und Honig verfeinert werden. Auch mitgekochte Mandeln (zuvor über Nacht einweichen) oder Nüsse sind beliebte Varianten. Trockenfrüchte vor dem Mischen mit fertiger Reissuppe kurz in Butter dünsten.