Reisekrankheiten: Wenn Hunde vom Urlaub angeschlagen heimkehren
Andere Länder, andere Krankheiten. Etwa 30 Prozent der Haustierbesitzer machen Urlaub mit Hund. So mancher reist dabei über die Grenzen – und kehrt mit einem gesundheitlich angeschlagen Vierbeiner zurück.
„ Reisekrankheiten sind dank guter Prophylaxemaßnahmen derzeit kein großes Problem. Bei gewissen Symptomen nach einem Auslandsaufenthalt sollte man aber daran denken“, sagt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl. Der Zoodoc erklärt, wo die Gefahren liegen – und zunehmen –, und wann die Vorsorge besonders wichtig ist.
Leishmaniose
„Es muss schon dumm laufen, dass Erreger von einem infizierten Hund über eine Mücke dann in Österreich auf einen Menschen übertragen werden“, sagt Reitl. Möglich ist es allemal; so wie bei der Leishmaniose. Sie zählt zu den häufigsten Zoonosen. Die Parasiten, die sich über Sandmücken ausbreiten, führen zu Hautgeschwüren und Gewichtsverlust. Das chronisch Leid erfordert eine lebenslange Therapie. „Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Menschen im Urlaub selber anstecken, ist größer als dass der Hund Zwischenwirt ist“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Herzwurm
Auch der Herzwurm stellt eine Gefahr für Hund und Mensch dar und ist ein „typisches Reisemitbringsel“. Müdigkeit, Atemnot, Husten, Wasser in den Beinen sind die ersten Anzeichen für die so genannte Dirofilariose. Die Behandlung ist aufwendig und risikoreich.
„Beim Herzwurm wird vermutet, dass er bald in Österreich ankommt. Die Babesiose hat sich bereits von Ungarn bis nach Wien ausgebreitet“, sagt der Zoodoc. Klimaerwärmung und Globalisierung tragen zu einer Verschiebung der Gefahrenzonen bei.
Babesiose
Bei der Babesiose – übertragen durch Zecken – zerstören Einzeller die roten Blutkörperchen. Die Blutarmut geht oft mit hohem Fieber einher. Ohne Behandlung stirbt der Patient innerhalb weniger Tage.
Zukunft
„Parasiten kennen keine Landesgrenzen. Tierärzte werden in den nächsten Jahren darauf achten müssen, dass frühere Reisekrankheiten bei uns heimisch werden“, sagt Reitl. Prophylaxe wird daher immer wichtiger. Wer viel unterwegs ist, sollte nicht nur den empfohlenen Impfplan einhalten, sondern zusätzlichen Schutz vorbeugend und in der Nachbehandlung mit dem Tierarzt besprechen – erst Recht bei Aufenthalten in Seuchengebieten.
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