Wissen/Gesundheit

Trotz Sommerwelle: Keine Sonderbetreuungszeit für coronakranke Kinder

Wer ein coronakrankes Kind zuhause hat, kann derzeit keine Sonderbetreuungszeit mehr in Anspruch nehmen. Diese ist mit Ende des Schuljahres in Österreich ausgelaufen. Eltern, die ihr Kind coronabedingt zuhause betreuen müssen, haben nun keinen Anspruch mehr darauf.

Die Ärztekammer drängt auf Verlängerung der Sonderbetreuungszeit für Eltern. Sie müsse "unbedingt und rasch" wieder eingeführt werden, so der Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Stefan Ferenci. Aus dem Ministerium hieß es gegenüber der APA, dass die Sonderbetreuungszeit auch in den vergangenen Jahren die Ferien über ausgesetzt war.

2021 keine Sommerwelle

Allerdings gab es vergangenen Sommer keine Infektionswelle, vielmehr waren die Fallzahlen mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 7,2 je 100.000 Einwohner am 2.7.2021 gering. Zum Vergleich: Heuer betrug die Sieben-Tages-Inzidenz am 2.7. mit 788,8 je 100.000 Einwohner um mehr als ein 100-faches mehr.

Im Herbst, wenn die Schule wieder beginnt, werde man sich die Situation dann genau anschauen, hieß es. Bei der Sonderbetreuungszeit werden die Lohnkosten den Arbeitgebern vom Bund ersetzt. Finanziert wird das Instrument aus dem COVID-19-Krisenbewältigungsfonds.

Handlungsbedarf

Bei der Ärztekammer sieht man jedoch aktuell Handlungsbedarf. Die COVID-19-Sommerwelle breitet sich laut Ferenci "rasant" aus. Bereits jetzt würden viele Ärztinnen und Ärzte sowie auch Kolleginnen und Kollegen aus anderen Gesundheitsberufen ausfallen, weil sie oder ihre Familien krank seien. "Dass man nun mitten in der Urlaubszeit gerade der wichtigsten Stütze, dem medizinischen Personal, die Sonderbetreuungszeit wegnimmt, damit es für die Krankenpflege zuhause seinen in den letzten beiden Pandemiejahren hart erarbeiteten Erholungsurlaub verbrauchen muss, ist eine echte Gemeinheit", findet Ferenci.