Wissen/Gesundheit

Impfstoffe: AstraZeneca versichert 100-prozentige Zuverlässigkeit

Kurz vor der Entscheidung über die Zulassung des Corona-Impfstoffs des britischen Herstellers AstraZeneca im Vereinigten Königreich hat das Unternehmen nochmals die volle Zuverlässigkeit seines Produktes versichert. "Wir glauben, dass wir die Gewinner-Formel gefunden haben", sagte Unternehmenschef Pascal Soriot der Sunday Times. Der Impfstoff von AstraZeneca könne einen "100-prozentigen Schutz" gegen schwere Verlaufsformen einer Erkrankung mit dem Covid-19-Erreger bieten.

AstraZeneca entwickelte seinen Impfstoff zusammen mit der Universität Oxford. Es sei inzwischen die Rezeptur gefunden worden, die mit zwei Dosen "genauso gut wirkt wie die anderen" bisher zugelassenen Impfstoffe, sagte Soriot. Er zeigte sich zudem zuversichtlich, dass der AstraZeneca-Impfstoff auch gegen die Corona-Mutation wirksam sei, die kürzlich in Großbritannien entdeckt wurde.

Einfachere Lagerung, günstigere Beschaffung

Die Entscheidung der britischen Gesundheitsbehörde MHRA über die Marktzulassung des AstraZeneca-Vakzins wird in den kommenden Tagen erwartet, laut Sunday Times soll sie bereits am Montag fallen. Großbritannien war Vorreiter bei der Impfung gegen das Coronavirus. Als erstes Land in Westeuropa erteilte das Land Anfang Dezember eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff, der von dem deutschen Unternehmen Biontech zusammen mit seinem US-Partner Pfizer entwickelt wurde. Mit ihm wurden inzwischen mehr als 600.000 Briten geimpft.

Die britische Regierung setzt allerdings vor allem auf das Vakzin von AstraZeneca und hat von diesem Impfstoff bereits im voraus 100 Millionen Dosen bestellt. Auf diesem Impfstoff ruhen große Hoffnungen, weil er vergleichsweise günstig ist und nicht bei so niedrigen Temperaturen aufbewahrt werden muss wie Konkurrenzprodukte beispielsweise von Biontech-Pfizer. Das erleichtert Lagerung und Transport immens.

AstraZeneca hatte Ende November nach Studien erklärt, sein Impfstoff habe eine durchschnittliche Wirksamkeit von 70 Prozent. Bei der Konkurrenz sind es über 90 Prozent, weshalb Fragen zur Wirksamkeit aufgekommen waren. Der britische Pharmakonzern betonte dazu, dass bei einer kleineren Probanden-Gruppe ebenfalls Ergebnisse von 90 Prozent Wirksamkeit herausgekommen seien.

Die Testpersonen dieser kleineren Gruppe hatten aus Versehen zunächst eine halbe Dosis und einen Monat später eine volle Dosis des Impfstoffes erhalten. Bei ihnen lag die Wirksamkeit bei 90 Prozent. Eine weitere, wesentlich größere Testgruppe hatte zweimal den vollen Wirkstoff erhalten - hier lag die Wirksamkeit nur bei 62 Prozent. Das Unternehmen versprach deshalb zusätzliche Studien.

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