Wissen/Gesundheit

Genesene Kinder haben ein erhöhtes Risiko für Diabetes

Seit der Pandemie wird in den USA über eine Zunahme von Typ-1-Diabetes bei Kindern berichtet: Expertinnen und Experten nahmen an, dass dies auf eine verzögerte Inanspruchnahme von Diabetes-Therapien zurückzuführen ist. Die US-amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC veröffentlichte jetzt eine aktuelle Übersicht zum Risiko für eine Diabetes-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.

Schon bisher wusste man, dass SARS-CoV-2-Infektionen mit einer Verschlechterung von Diabetes-Symptomen einhergehen sowie Personen mit Diabetes ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Zudem weiß man, dass eine überstandene Infektion auch einen neu diagnostizierten Diabetes auslösen kann.

Die neuen Daten: Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, die genesen waren, stellten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter ab 30 Tage nach der Infektion eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine neue Diabetes-Diagnose fest im Vergleich zu Kindern und Jugendlichen, die nicht an Covid-19 erkrankt sind, oder im Vergleich zu Kindern und Jugendlichen mit akuten Atemwegsinfektionen aus Zeiten vor der Coronavirus-Pandemie.

Generell sind Atemwegsinfektionen, die nicht mit SARS-CoV-2 zusammenhängen, nicht mit einem erhöhten Diabetesrisiko verbunden laut den Studienautoren (hier auf Englisch zum Nachlesen).

Für die Studie wurden Gesundheitsdaten aus zwei US-amerikanischen Datenbanken analysiert.

Empfehlung der Expertinnen und Experten: "Das erhöhte Diabetesrisiko bei Personen unter 18 Jahren nach einer Covid-19-Infektion unterstreicht die Bedeutung von Covid-19-Präventionsstrategien in dieser Altersgruppe, einschließlich der Impfung aller in Frage kommenden Personen sowie der Prävention und Behandlung chronischer Krankheiten."

Eingeschränkte Daten

Die Studien-Autoren weisen auf einige Einschränkungen hin: Einerseits stammen die Gesundheitsdaten nur von versicherten Kindern, andererseits von Kindern mit bestätigten Covid-19-Infektionen. Zudem lässt sich aus den Datenbanken nicht herauslesen, ob es sich um Typ-1- oder Typ-2-Diabetes handelt.

Da in den USA Kinder und Jugendliche ethnischer Minderheiten ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes aufweisen und einige ethnische Minderheiten überproportional von Covid-19 betroffen sind, könnte dies die Statistik beeinflussen, so die Wissenschafter. Künftige Studien sollten sich mit ethnischen Unterschieden bei Covid-19 und Diabetes befassen.

Gesundheitsdienstleister sollten bei infizierten Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren auf Diabetes-Symptome in ihrer Krankengeschichte achten. Zu diesen Symptomen können häufiges Wasserlassen, erhöhter Durst, erhöhter Hunger, Gewichtsverlust, Müdigkeit oder Abgeschlagenheit, Magenschmerzen und Übelkeit oder Erbrechen gehören.

Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen Alle Inhalte anzeigen
Alle Inhalte anzeigen
Alle Inhalte anzeigen