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Erstmals Impfung gegen Malaria: Kampf gegen Krankheit stockt

Nach jahrelangen Erfolgen im Kampf gegen Malaria sieht die Weltgesundheitsorganisation ( WHO) am diesjährigen Welt-Malaria-Tag (25. April) keinen Grund zum Feiern. Zwar wird heuer in drei Ländern Afrikas erstmals eine Impfung gegen Malaria eingesetzt, sagte der Leiter des WHO-Malaria-Programms, Pedro Alonso, am Dienstag. Schnelle Erfolge seien aber bei diesem ersten Einsatz nicht zu erwarten. Kampagnen gebe es in Kenia, Ghana und Malawi. Weltweit fehle jedoch das Geld, um die Zahl der Fälle weiter zu drücken. "Wir sind sehr besorgt", sagte Alonso.

Das Geld fehlt

Das Problem sei nicht die Resistenz der Parasiten gegen Malaria-Mittel, betonte Alonso. Die Sorge sei da, aber selbst in Südostasien, wo Resistenzen existierten, gebe es effiziente Mittel für die Behandlung von Patienten. Vielmehr fehle Geld: "Wir brauchen mehr Mittel von den Geberländern und den betroffenen Ländern und wir brauchen bessere Werkzeuge, um Malaria nachzuweisen und zu behandeln", so Alonso.

In vielen afrikanischen Ländern gebe es deshalb nicht genügend Moskitonetze, und nicht alle Infizierten könnten behandelt werden. Dort erhielten 70 Prozent der Schwangeren nicht die empfohlenen Medikamente, um eine Ansteckung ihrer ungeborenen Kinder zu vermeiden. Die WHO gab 2015 das Ziel aus, fünfeinhalb Milliarden Dollar im Jahr im Kampf gegen Malaria einzusetzen. Es komme aber nur gut die Hälfte zusammen, sagte Alonso.

In mehreren Ländern seien Rückschritte zu verzeichnen, vor allem südlich der Sahara, wo 90 Prozent der Fälle vorkämen. Darunter sind Nigeria, der Kongo, Uganda, Tansania und Mosambik. Auch in Venezuela gebe es einen massiven Anstieg der Fälle, weil der Kampf gegen Malaria dort nachgelassen habe.

Zahl der Erkrankungen gestiegen

Weltweit stieg die Zahl der Erkrankungen 2016, wie aus dem Malaria-Report von November 2017 hervorgeht. In 91 Ländern stieg die Zahl gegenüber dem Jahr davor um fünf auf 216 Millionen, die Zahl der Todesfälle blieb mit 445.000 in etwa gleich. Für 2017 liegen noch keine endgültigen Zahlen vor.

Die Malaria wird von Stechmücken (Anopheles) vor allem in den Tropen und Subtropen übertragen. Sie verursacht Fieber, Anämie und oft neurologische Probleme. Unbehandelt kann sie tödlich verlaufen.

Bis 2015 ging die Zahl der Fälle nach WHO-Angaben innerhalb von 15 Jahren weltweit um 37 Prozent zurück, die Mortalitätsrate sank um 60 Prozent. Bis 2030 soll die Zahl neuer Infektionen und die Zahl der tödlichen Verläufe bei Infizierten um 90 Prozent gesenkt werden.