Anschober: "Antigen-Tests sind nun Teil der Test-Strategie"
"Wir haben in Österreich eine Teststrategie, wo wir nicht einfach in die Masse testen", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Man habe bei der Kontrolle der pandemischen Corona-Situation seit jeher klare Prioritäten gesetzt: "Die erste Gruppe, die getestet wird, sind Menschen mit Symptomen. Ab morgen wird es die Möglichkeit geben, dass niedergelassene Ärzte freiwillig auch in diesem Prozess tätig werden. Das ist eine wichtige Verstärkung."
Nach wie vor seien neben Patienten mit Beschwerden auch spezielle Screening-Testungen überall dort geplant, wo Menschen einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Etwa in Alters- und Pflegeheimen, in Behinderteneinrichtungen oder beim Personal in Gesundheitsberufen.
Bisher habe man rund zwei Millionen Corona-Testungen durchgeführt: "Damit sind wir diesbezüglich im vorderen Drittel in Europa vertreten – in einer Reihe mit Deutschland, Italien und Frankreich, beispielsweise", erklärte Anschober.
Man sei erleichtert, die Testmöglichkeiten über die niedergelassene Ärzteschaft nun ausweiten zu können. Neben dem PCR-Test werde jetzt auch der schnellere "LAMP"-Nachweis breit eingesetzt.
Erleichterung bei Tests
Den einfachen und raschen Nachweis des Erbguts des Sars-CoV-2-Virus ohne großem Geräte-Aufwand erlaubt die von Wiener Forschern entwickelte "RT-LAMP"-Methode. In Zusammenarbeit mit der Ages wurde das Verfahren auf seine Genauigkeit überprüft und hat sich als erfolgreich erwiesen. Ab Mittwoch werden erste Krankenhäuser auf die Anwendung geschult.
Selbiges gilt für den nun ausreichend evaluierten Antigen-Test, der für den Gesundheitsbereich zugelassen werde: "Er ist kostengünstiger, führt schneller zu Ergebnissen und ist nicht so sensitiv wie der PCR-Test. Derzeit wird bei positiven Antigen-Ergebnissen aber eine Zusatztestung per PCR-Test vorgeschrieben."
Dennoch sei die Zusatzmöglichkeit eine "echte Erleichterung". Mittels Antigen-Test soll künftig in Schulen und Alters- und Pflegeheimen getestet werden. Auch niedergelassene Ärzte dürfen bei vorliegenden Symptomen und nach telefonischer Vorvereinbarung solche Tests durchführen.