Diese Maßnahmen verhindern Schlaganfall
Von Ingrid Teufl
Schlaganfälle sind die dritthäufigste Todesursache (nach Herzinfarkt und Krebs) - in Österreich sterben alljährlich rund 25.000 Menschen. Mit zehn verhältnismäßig einfach umsetzbaren Maßnahmen wären in Summe 90 Prozent davon zu verhindern. Das ist das Ergebnis einer neuen umfassenden Studie, die die größten Risikofaktoren ermittelt hat. Für die im Fachjournal "The Lancet" veröffentlichte Untersuchung waren die Daten von knapp 27.000 Menschen aus 32 Ländern auf allen Kontinenten analysiert worden.
Top 3: Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Ernährung
Die Forscher aus Kanada und Irland betonten, mit der Studie seien erstmals Faktoren für Schlaganfall in allen Weltregionen untersucht worden. Die meisten identifizierten Gründe sind nicht neu, und viele davon stehen miteinander in Verbindung.
Die Studie bestätigt etwa, dass Bluthochdruck der wichtigste veränderbare Risikofaktor ist. Der Wert liegt bei 47,9 Prozent. Das heißt: Würde Bluthochdruck eliminiert, könnte die Anzahl der Schlaganfälle weltweit praktisch halbiert werden. An zweiter Stelle liegt mit 35,9 Prozent körperliche Inaktivität. Wenn sich alle Risikopatienten mehr bewegen würden, würde das ihr Risiko immerhin um ein Drittel senken. Und sein Übergewicht loszuwerden verbessert die Aussichten noch immer um ein Fünftel. Denn falsche Ernährung (23,2 Prozent) und Übergewicht (18,6 Prozent) wurden ebenso als wesentliche Risikofaktoren bewertet.
Was die gefährliche Durchblutungsstörung des Gehirns ebenso begünstigt, sind weiters Rauchen (12,4 Prozent), Herz-Kreislauferkrankungen (9,1 Prozent), Diabetes (3,9 Prozent), Alkoholkonsum und Stress (jeweils 5,8 Prozent) sowie erhöhte Blutfettwerte.
Risikofaktoren unterscheiden sich von Region zu Region
Manche der identifizierten Risikofaktoren variieren allerdings von Region zu Region. Während Bluthochdruck etwa in Westeuropa, Nordamerika und Australien 38,8 Prozent des Risikos ausmacht, sind es in Südostasien fast 60 Prozent. In Afrika und Südasien wird hingegen am meisten Alkohol getrunken und die Chinesen bewegen sich von allen am wenigsten.
Die Untersuchung zeige, dass gegen Schlaganfälle in hohem Maße Präventionsmaßnahmen möglich wären, betonen die Wissenschaftler. Nach den Fortschritten in der Akutversorgung seien nun aber die nationalen Gesundheitsorganisationen gefordert, proaktiv gegenzusteuern.