Zweite Millionenpleite einer bekannten Industriemontage-Gruppe
Das Familienunternehmen Kremsmüller Industrieservice KG ist im Wesentlichen als interner Personaldienstleister für die Kremsmüller Unternehmensgruppe mit Sitz in Steinhaus bei Wels, OÖ, tätig. Rund 95 Prozent der Betriebsleistung wird durch die Überlassung von Arbeitskräften an die Kremsmüller Industrieanlagenbau KG erzielt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 dem KURIER.
Nun musste auch die Kremsmüller Industrieservice KG den Weg zum Insolvenzgericht in Wels antreten. Es sind rund 20 Gläubiger und 528 Dienstnehmer von der Pleite betroffen.
Laut dem KSV1870 vorliegenden Antrag auf Insolvenzeröffnung „liegen die Ursachen für die Insolvenz darin, dass aktuell rund 9,5 Millionen Euro an Überlassungsentgelten von der Kremsmüller Industrieanlagenbau KG ausständig sind. Über Letztere wurde am 15. Juni 2020 am Landesgericht Wels ein Insolvenzverfahren eröffnet. Weiters wurde aufgrund der Corona-bedingten Verschiebung von Aufträgen der Kremsmüller Industrieanlagenbau KG weniger Personal angefordert.
Laut Angaben im Insolvenzantrag wird eine Unternehmensfortführung und der Abschluss eines Sanierungsplanes angestrebt. Den Gläubigern wird 20 Prozent Sanierungsplanquote, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes, angeboten.
„Auf Basis der - laut Insolvenzantrag - positiven Fortbestehensprognose soll der Sanierungsplan durch die Unternehmensfortführung finanziert werden. Schlussendlich wird der Insolvenzverwalter prüfen, ob eine weitere Fortführung ohne weitere Schädigung der Gläubiger möglich ist“, sagt Pamela Wöss vom KSV1870.
Die Aktiva werden mit 10,6 Millionen Euro beziffert, die Passiva laut Creditreform mit rund 12,8 Millionen Euro.