Wirtschaft

Verbund trotz geringerer Stromnachfrage mit mehr Gewinn

Der Verbund hat in den ersten drei Quartalen trotz Corona-bedingt niedrigerer Stromnachfrage und geringerer Wasserführung mehr Gewinn erzielt. Man befinde sich derzeit zwar noch im Krisenmodus, der operative Betrieb laufe - unter Einhaltung der entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen - aber voll weiter, teilte der Verbund am Donnerstag mit. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde etwas angehoben.

Das EBITDA stieg in den ersten neun Monaten um 4,6 Prozent auf 989,5 Mio. Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 6,0 Prozent auf 477,7 Mio. Euro, das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis um 3,3 Prozent 468,3 Mio. Euro. Der Nettoverschuldungsgrad wurde von 36,0 auf 29,7 Prozent verringert. Die Umsatzerlöse sanken um 10,8 Prozent auf 2,52 Mrd. Euro.

Wasserkraft

Die Wasserführung war geringer. Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke betrug 0,98 und lag damit um 2 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt und um 4 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Aufgrund einer höheren Erzeugung in den Speicherkraftwerken war die Erzeugung aus Wasserkraft mit 24.268 Gigawattstunden (GWh) auf Vorjahresniveau.

Positiv auf das Ergebnis wirkten sich die im relevanten Absicherungszeitraum gestiegenen Großhandelspreises am Terminmarkt aus, die Spotmarktpreise waren vor allem wegen der Coronakrise deutlich rückläufig. Höhere Beiträge zum EBITDA kamen aus den Segmenten Wasser und Absatz, während jene aus den Bereichen Erneuerbare, Netz und allen sonstigen Segmenten rückläufig waren.

Das Finanzergebnis habe sich sehr erfreulich entwickelt, aufgrund einer deutlichen Reduktion des Zinsaufwands, bedingt vor allem durch hohe Tilgungen im Geschäftsjahr 2019. Die Einmaleffekte hätten im Wesentlichen Wertminderungen im Kraftwerksbereich aufgrund gestiegener Kapitalkosten per Ende Juni 2020 sowie die Bewertung einer Anteilsrückgabeverpflichtung betroffen.

Für das Gesamtjahr ist der Verbund nun optimistischer als zuletzt und hat den Ausblick verbessert. Auf Basis einer durchschnittlichen Wasserführung und eines durchschnittlichen Windangebots im vierten Quartal werden ein EBITDA zwischen rund 1,24 und 1,3 Mrd. Euro sowie ein Konzernergebnis zwischen rund 570 und 610 Mio. Euro erwartet. Die Ausschüttungsquote ist zwischen 40 und 50 Prozent bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis in Höhe von zwischen rund 560 und 600 Mio. geplant.