Wirtschaft

Tojners Varta profitiert von Boom bei kabellosen Kopfhörern

Dem deutschen Batteriekonzern Varta des österreichischen Investors Michael Tojner hat das starke Wachstum im vergangenen Jahr auch unter dem Strich ein dickes Gewinnplus beschert. Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn kletterte um rund 90 Prozent auf 95,4 Mio. Euro, wie das MDAX-Unternehmen am Mittwoch in Ellwangen mitteilte.

Varta profitiert insbesondere vom Boom bei kabellosen Kopfhörern - bei den dafür verwendeten Lithium-Ionen-Akku-Knopfzellen ist der Konzern nach eigenen Angaben Weltmarktführer und baut die Produktion dafür weiter aus.

Zudem hatte Varta im vergangenen Jahr wieder die Haushaltsbatterien für Endverbraucher unter anderem mit dem Markennamen Varta übernommen. Auch deshalb stieg der Umsatz 2020 wie bereits bekannt um 140 Prozent auf 870 Mio. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte mit 147 Prozent auf 241 Mio. Euro noch etwas stärker zu als im Februar mitgeteilt (239 Mio. Euro). Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte das Management. Die Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate am Vormittag um mehr als drei Prozent zu.

Am Erfolg sollen auch die Anleger teilhaben, an die Varta rund 100 Mio. Euro als Dividende ausschütten will. Der Konzern hatte bereits angekündigt, dass es rund 2,50 Euro je Anteilsschein werden dürften, nun will das Management nach den endgültigen Zahlen der Hauptversammlung 2,48 Euro je Aktie vorschlagen. Profitieren wird von der erstmaligen Ausschüttung seit dem Börsengang 2017 vor allem Großaktionär und Aufsichtsratschef Michael Tojner, der über seine Beteiligungsgesellschaft Montana Tech rund 56 Prozent der Anteile hält.

Die Varta-Aktie hat heuer bereits eine starke Achterbahnfahrt hinter sich. Im Jänner trieben Spekulationen das Papier auf über 180 Euro in die Höhe, bis es wieder abrutschte und sich derzeit bei rund 127 Euro stabilisiert hat. Damit steht es seit Jahresbeginn auch leicht im Plus. Zuletzt sorgte die Ankündigung für Schub, dass Varta künftig auch Batteriezellen unter anderem für Elektroautos fertigen will und dafür eine Pilotlinie bis Ende des Jahres einrichtet. Im Jahr 2019 war die Varta-Aktie der nahezu unangefochtene Börsenstar in Deutschland, der Kurs verfünffachte sich nahezu. Im vergangenen Jahr kam das Papier insgesamt auch wegen der Coronakrise dagegen kaum mehr vom Fleck.