Wirtschaft

Passagierzahlen am Flughafen stark gestiegen, aber unter Vorkrisenniveau

Die Flughafen-Wien-Gruppe spürt die Erholung der Reisebranche nach den Corona-Jahren 2020 und 2021. Inklusive den Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice waren die Passagierzahlen im Mai mit 2,7 Millionen Reisenden und mit 2,1 Millionen am Standort Wien mehr als fünfmal so hoch wie im Mai des Vorjahres, wie der Airportbetreiber am Dienstag mitteilte. Das Passagieraufkommen war aber noch um mehr als Viertel niedriger als vor der Coronapandemie im Mai 2019.

Am Flughafen Wien-Schwechat kletterte die Zahl der Lokalpassagiere im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat auf rund 1,6 Millionen Passagiere (plus mehr als 500 Prozent) und die der Transferpassagiere auf rund 501.500 Passagiere (plus 248,9 Prozent). Die Flugbewegungen erhöhten sich auf 17.374 Starts und Landungen (plus 199,2 Prozent). Das Frachtaufkommen sank hingegen gegenüber Mai 2021 um 3,9 Prozent auf 20.956 Tonnen.

Aufwärtstrend

Auch die Beteiligungen der Flughafen-Wien-Gruppe verzeichneten einen starken Aufwärtstrend: Am Flughafen Malta schnellte das Passagieraufkommen im Mai im Vergleich zum Vorjahr auf rund 555.000 Reisende (plus mehr als 500 Prozent) und lag damit bei 82,3 Prozent des Vorkrisenniveaus (Mai 2019). Am Flughafen Kosice stieg das Passagieraufkommen auf rund 39.000 Reisende (ebenfalls plus mehr als 500 Prozent) und lag damit bei 99 Prozent des Vorkrisenniveaus.

Aufgrund der verbesserten Passagierentwicklung schraubte die Flughafen-Wien-Gruppe am Montagabend die Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben. Für 2022 erwartet der Airportbetreiber nun einen Umsatz von rund 640 Mio. Euro (bisher: 560 Mio. Euro), und einen Jahresgewinn von zumindest 80 Mio. Euro (bisher: 20 Mio. Euro). Für den Standort Wien wird mit rund 22 Millionen Reisenden im Gesamtjahr 2022 gerechnet. Inklusive der Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice werden rund 28 Millionen Reisende erwartet.

Pflichtangebot

Für Aufsehen sorgte am vergangenen Montag auch ein Pflichtangebot für alle Flughafen-Wien-Aktien. Der australische Fonds IFM, der bisher schon knapp unter 40 Prozent am Flughafen Wien gehalten hat, hat durch Zukäufe am Markt seine Beteiligung auf über 40 Prozent aufgestockt und muss daher ein Pflichtangebot legen. IFM bietet 33 Euro je Aktie, das entspricht einer Prämie von 25,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des letzten Handelstages vor der Ankündigung. Der Kurs der Flughafen-Wien-Aktie sprang am Montag um 24 Prozent auf 32,60 Euro. Die Stadt Wien und das Land Niederösterreich halten je 20 Prozent am Flughafen, die Mitarbeiterstiftung weitere 10 Prozent. Auf APA-Anfrage bekräftigten sowohl das Land Niederösterreich als auch die Stadt Wien, die über einen Syndikatsvertrag aneinander gebunden sind, dass sie nicht beabsichtigen, Anteile am Flughafen Wien abzugeben.