Wirtschaft

Palmers: Mit Kerzen und Kissen gegen die Krise

Verglichen mit den Verkäufern von Oberbekleidung sei seine Branche  bisher noch relativ gut durch die Coronazeit gekommen, sagt Tino Wieser, Chef des Wäsche-Labels Palmers. Dennoch: „Wir haben im Lockdown zwölf Millionen Euro Umsatz verloren, jetzt kämpfen wir uns zurück.“

Unter anderem mit der Eröffnung neuer Standorte. Diesen Monat in Parndorf, Linz und Innsbruck, „demnächst“  in der Salzburger Getreidegasse. Weitere fünf Standorte seien bereits unter Dach und Fach – sie werden nächstes Jahr eröffnet.

Einziges Problem:  Die Geschäfte laufen seit vergangener Woche wieder schleppender, beobachtet Wieser in seinen täglichen Umsatzaufzeichnungen. „Die Leute sind verunsichert, dazu kommt die Maskenpflicht. Wenn wir heuer eine schwarze Null schaffen, dann nur mit großer Kraftanstrengung.“ Anders formuliert:  Der Umsatz müsste jedes Monat um zehn Prozent steigen, um die angepeilten 75 Millionen Jahresumsatz (im Vorjahr waren es 85 Millionen Euro) einzuspielen.  Zumindest im August sei diese Übung mit einem Plus in Höhe von 14 Prozent noch gelungen.

Ausverkauft sind laut Wieser zumindest die Masken, die Palmers in einem 50:50-Joint-Venture mit Lenzing in Österreich produziert und vor allem an Handelsketten ausliefert. „Im 3-Schicht-Betrieb wird sieben Tage die Woche produziert. 500.000 Stück am Tag.“ Wieser rechnet mit einem Jahresumsatz von 15 bis 17 Millionen Euro – den er allerdings 50:50 mit  Lenzing teilen muss.
 Decke zum PyjamaWie  die Mitbewerber H&M oder Zara will Palmers künftig nicht nur Mode, sondern auch gleich Deko für die Wohnung verkaufen. Von Kerzen über Badematten bis hin zu den Zierkissen und Decken wird ein so genanntes Home-Sortiment aufgebaut.  Der Hintergedanke ist klar: Das neue Angebot, das 2021 an mehreren Standorten startet (derzeit nur in Parndorf), soll neue Kunden ansprechen.

Aktuell zählt Palmers  300 Standorte, davon 240 in Österreich, die unter anderen von mehr als 80 Franchisepartnern betrieben werden. Die Expansion in Deutschland liegt vorerst auf Eis. Derzeit gibt es im Nachbarland knapp 50 Standorte, davon rund 20 in den Häusern von Karstadt.