Wirtschaft

OMV-Chef Seele weist Vorwurf des Ausspionierens scharf zurück

Der Chef des Öl-, Gas- und Chemieriesen OMV, Rainer Seele, hat in einem Brief an Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) ein "Ausspionieren" von NGOs oder Privatpersonen durch den Konzern in Abrede gestellt. Diesen Vorwurf, den Greenpeace und Fridays For Future Austria erhoben hatten, "weist die OMV entschieden zurück", heißt es laut Bericht des Magazins "Dossier" in dem faksimiliert wiedergegebenen Schreiben. Kogler hatte von der teilstaatlichen OMV dazu Aufklärung gefordert.

Als weltweit agierender Konzern und als Unterzeichner des UN Global Compact respektiere man freie Meinungsäußerung sowie die Versammlungs- und Vereinsfreiheit, erklärt Seele in dem mit 14. April datierten Brief. Allerdings, so gibt der OMV-Chef zu bedenken, sei es in der Vergangenheit an Anlagen des Konzerns, die großteils zur kritischen Infrastruktur gehören würden, "wiederholt zu Besetzungen bzw. Besetzungsversuchen durch Aktivistinnen und Aktivisten" gekommen. Fakt sei, dass die Sicherheit der Belegschaft, von Dritten auf diesen Anlagen sowie der Schutz der Anlagen selbst "vor dem Zutritt Unbefugter oberste Priorität haben und OMV diesen Schutz gewährleisten muss". Die Tätigkeit der OMV geschehe stets unter strengster Einhaltung nationaler Gesetze und unter Einhaltung der strengen OMV-Compliance-Vorgaben und des Code of Conduct.

Interessierte Vertreterinnen und Vertreter von Greenpeace und F4F habe man zu Gesprächen eingeladen. Sehr gerne stehe er "Ihnen, sehr geehrter Herr Vizekanzler, jederzeit zu einem vertiefenden Gespräch zur Verfügung", so der OMV-Chef. Zu 31,5 Prozent gehört die OMV der Republik Österreich, der Staatsanteil wird von der Holding ÖBAG verwaltet.

Greenpeace und Fridays For Future hatten der OMV vorige Woche vorgeworfen, Umweltschützer durch internationale Spionagefirmen wie Welund systematisch überwachen zu lassen. Sie stützten ihre Vorwürfe auf E-Mails von OMV-Mitarbeitern, die die OMV mit den Security-Firmen Welund sowie Thompson + Clark (T+C) in Verbindung bringen würden, wie es hieß.